Polittalk Märkische Schule Wattenscheid
Landtagskandidaten stellen sich Fragen
An der Märkischen Schule Wattenscheid wurde es politisch geworden: Sechs Landtagskandidaten von SPD, CDU, Grüne, FDP, Die Linke sowie AfD haben sich den Fragen der rund 200 Schüler gestellt.
Der 15. Mai 2022 steht ganz im Zeichen der Landtagswahlen. Jetzt sind die Kandidaten mitten im Wahlkampf, um neben den unentschiedenen Wählern auch die junge Generation von ihren Programmen zu überzeugen. Die Märkische Schule lud daher zum Politiker-Talk, moderiert vom Bochumer WDR-Moderator Jörg Steinkamp.
Thema Ukraine bewegt Wattenscheider Schüler
Was bewegt die Generation, die gerade noch in der Schule ist oder kurz vor dem Abschluss steht? In einer Diskussionsrunde mit vorbereiteten Fragen stellten die Kandidaten Serdar Yüksel (SPD), Stefan Klapperich (CDU), Hans Bischoff (Bündnis 90/Die Grünen), Robert Bennington (FDP), Kristina Rüdiger (Die Linke) sowie Christian Loose (AfD) ihren Standpunkt zu den Themen Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Bildungssystem dar. Für die Schüler dabei besonders wichtig: die Themen Ukraine-Krieg und Schulpolitik.
„Der Zweite Weltkrieg war nicht einfach. Krieg bewegt alle“, sagt Serdar Yüksel von der SPD. Ihm sei bewusst, so der Landtagsabgeordnete, dass der Krieg nicht allein in der Ukraine stattfinden könne, sondern auch andere Länder bedroht seien.
„Ein dritter Weltkrieg muss vermieden werden. Entsprechend muss die Ukraine auch militärisch unterstützt werden“, so Yüksel, der ebenfalls dafür plädierte, die eigene Landesverteidigung nicht zu vergessen. Einig sind sich die Teilnehmer, die allesamt im Wahlkreises 109 antreten, vor allem darin, dass man den Geflüchteten schnell helfen müsse, ohne dass diese ein langwieriges Asylverfahren durchlaufen müssen.
Hans Bischoff: "Schulen müssen digital ausgebaut werden"
Was die Schüler ebenfalls bewegt, ist das Thema Bildung. Ein großes Thema ist hierbei die Digitalisierung der Schulen. „Schulen müssen digital ausgebaut werden. Auch Lehrer müssen digital fit werden“, sagt Hans Bischoff von den Grünen. Die FDP hingegen fordert "vernünftige Konzepte" für Bildung: „Wir brauchen einen digitalen Hausmeister, der bei Fragen, wie was funktioniert, ansprechbar ist, damit Lehrer das nicht machen müssen“, so Robert Bennington Christofor von den Jungen Liberalen. Mehr Talentscouts an den Schulen, damit sich jeder Schüler entwickeln kann, fordert nicht nur die FDP, sondern auch die SPD.
Robert Bennington Christofor: "Schule muss praktischen Bezug haben."
„Jede Schule soll eine Talentschule sein. Das schafft Bochum nicht alleine, sondern nur gemeinsam mit dem Land“, so Yüksel. „Jeder Schüler soll sein Potential fern von Noten entwickeln“, bekräftigt auch Sozialwissenschaftlerin Kristina Rüdiger von den Linken.
Die 1971 geborene Rüdiger plädiert für eine radikale Reform und die Abschaffung des standardisierten Schulsystems. Damit die Schulabgänger auf das Leben besser vorbereitet werden und mehr Praxisbezug bekommen, setzt sich die FDP für Wirtschaft als Schulfach ein. "Da können die Schüler und Schülerinnen zum Beispiel lernen, wie eine Steuererklärung gemacht wird“, erläutert Christofor. Er selbst ist Student und sieht auch keine Probleme darin, dass auch externe Fachkräfte an Schulen unterrichten könnten. „Ich bin ein Fan von Lehrerquereinsteigern.“ Alle Anwesenden sind sich einig: Das Schulsystem sei veraltet und müsse besser auf das Leben vorbereiten.
Autor:Jenny Musall aus Bochum | |
Webseite von Jenny Musall |
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