Wittener Straße ist das „Nadelöhr“ der Stadt

Auf der stadteinwärts führenden Seite der Wittener Straße haben die Sondierungsbohrungen noch keine Auffälligkeiten gezeigt. Bald geht es auf der stadtauswärtsführenden Seite weiter.
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Sie ist zurzeit das Nadelöhr der Stadt, die Wittener Straße. Gleich drei Baustellen fordern die Geduld der Autofahrer, aber auch der Nutzer des Öffentlichen Personennahverkehrs, während der Hauptverkehrszeiten heraus und stellen sie auf eine harte Probe. Bis auf die A44 staut sich dann stadteinwärts der Verkehr.

Arbeiten an der Brücke über die A44 , Explorationsbohrungen im Bereich der Opel-Fußgängerbrücke und vor Möbel Hardeck sowie abschließende Fräs- und Asphaltierungsarbeiten zwischen Lohring und Ferdinandstraße sind der Grund für die „Baustellenflut“ auf der Wittener Straße. Voraussichtlich Ende September wird die Wittener Straße dann wieder komplett zweispurig befahrbar sein.
Bei der Hauptuntersuchung der Brücke über die A44 wurde festgestellt, dass die in der Fahrbahn eingebauten Übergänge zwischen Straße und Brücke und die Gleisübergänge noch nie ausgetauscht wurden und erste Verschleißerscheinungen aufweisen. Daher entschloss man sich, die Übergänge in der Fahrbahn und im Gleisbett auszutauschen. Zurzeit werden die Übergänge in Richtung Innenstadt ausgetauscht, so dass sich während der Hauptverkehrsstunden zwischen 7 Uhr und 9 Uhr morgens eine lange Schlange bis auf die A 44 bildet.

Stoppschild an der A44

„Wir führen die Autofahrer einspurig durch den Baustellenbereich. Deshalb mussten wir am Ende der Autobahnabfahrt ein Stoppschild aufstellen. Die Wittener Straße ist eine sogenannte ‚Basisstraße‘, ein Vorfahrtsstraße. Würden wir die Vorfahrtsregeln ändern, entstünde wahrscheinlich ein Unfallschwerpunkt“, sind die Experten der Stadt überzeugt.
Um die Staugefahr auf der Autobahn etwas zu mindern, wird jetzt vor der Autobahnausfahrt Witten-Zentrum und Langendreer ein zusätzliches Hinweisschild mit einer Alternativstrecke in die Bochumer Innenstadt aufgestellt.

Bergbaualtlasten

Nur einige hundert Meter weiter geht es stadteinwärts nur einspurig weiter. An der Opel-Fußgängerbrücke und vor dem Möbelhaus Hardeck werden von zwei Bohrteams Erkundungsbohrungen nieder gebracht, um Erkenntnisse über den Zustand des Untergrundes zu gewinnen. „Hier wurde in der Vergangenheit von der Zeche Dannebaum aus Kohle abgebaut. Die kohleführenden Schichten verlaufen nicht nur an dieser Stelle in Bochum in nur etwa zehn Metern Tiefe unter der Oberfläche.“
Man könne zwar auf Karten nachvollziehen, ob an dieser Stelle Bergbau betrieben worden sei, doch man kontrolliere die Angaben vorsichtshalber. „Es ist halt dunkel vor der Schüppe“, meinen die Experten der Stadt. Bei eventuell notwendigen Sicherungsarbeiten wird in angetroffene Hohlräume ein leicht hydraulisch erhärtendes Füllgut drucklos eingefüllt. Im Nachgang werden klüftige Restzonen mit dem Füllgut unter Druck verpresst.
„Es liegen keine akuten Bergschäden und auch Gefährdung der öffentlichen Sicherheit vor. Die Arbeiten wurden aufgrund von Hinweisen auf mögliche weitere unter der Straßenfläche liegenden Hohlräume beziehungsweise Verbruchzonen aus dem benachbarten Neubau des Möbelhauses Hardeck initiiert. Es handelt sich um rein präventive Sicherungsarbeiten, die von der Bezirksregierung Arnsberg, Abt. 6 Bergbau und Energie, allerdings für notwendig erachtet wurden“, so Jürgen Maeder vom Tiefbauamt.
Dennoch werden die Bohrarbeiten unter strengen Sicherheitsvorkehrungen realisiert. Im Bogestra-Gleisbett sind 20 Sensoren installiert, die jede Veränderung sofort an eine mobile Messstation melden. Außerdem sind an drei Straßenmasten weitere sechs Sensoren angebracht. „Wenn man bei einer Bohrung auf einen Hohlraum trifft, könnte es passieren, dass durch das eingesetzte Bohrwasser ein Tagesbruch ausgelöst wird. Die Sensoren warnen äußerst frühzeitig vor einer solchen möglichen Gefahr“, so Karl-Heinz Reikat vom Tiefbauamt. „Es ist eine rein zusätzliche Präventivmaßnahme.“

Ende ist in Sicht

Hat man an dieser Stelle das „Nadelöhr“ Wittener Straße passiert, sorgt die Baustelle zwischen Lohring und Ferdinandstraße für eine weitere Geduldsprobe, da hier der Verkehr derzeit in beiden Richtungen einspurig geführt wird. Doch es ist „Licht am Ende des Tunnels“ zu entdecken. Für die abschließenden Fräs- und Asphaltierarbeiten ändert sich ab Montag, 4. Juli, die Verkehrsführung, wird die Wittener Straße voraussichtlich bis zum 15. Juli zur Einbahnstraße. Nur in Richtung Innenstadt kann der Verkehr rollen. Der stadtauswärtige Verkehr wird über Universitätsstraße, Oskar-Hoffmann-Straße und Steinring umgeleitet. Bis zum Start der Markierungsarbeiten auf der Fahrbahn am 18. Juli wird die Verkehrsführung immer wieder geändert. Die Arbeiten können sich witterungsbedingt verzögern.eur

Auf der stadteinwärts führenden Seite der Wittener Straße haben die Sondierungsbohrungen noch keine Auffälligkeiten gezeigt. Bald geht es auf der stadtauswärtsführenden Seite weiter.
Nur noch bis Mitte Juli müssen sich die Autofahrer  zwischen Lohring und Ferdinandstraße während der Hauptverkehrszeiten über die Wittener Straße quälen. Während der übrigen Tagestzeiten läuft der Verkehr fast reibungslos.
Autor:

Ernst-Ulrich Roth aus Bochum

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