Stadtwerke warnen vor dem Einsatz von Heizlüftern
Belastung für Geldbeutel

Stadtwerke Bochum warnen vor dem Einsatz von Heizlüftern: Diese sind nicht nur eine zusätzliche Belastung für den Geldbeutel. Sie können auch zu Problemen mit dem Stromnetz führen. | Foto: STWBO
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Die Netzgesellschaft der Stadtwerke Bochum warnt mit Blick auf den Herbst und Winter vor einer zusätzlichen Belastung des Geldbeutels und des Stromnetzes. „Aus Kostengründen, aber auch aus Gründen der Netzzuverlässigkeit raten wir dringend davon ab, Heizlüfter oder andere strombetriebene Heizgeräte als Ersatz für Gasheizungen einzusetzen“, erklärt Holger Rost, Geschäftsführer der Stadtwerke Bochum Netz GmbH.

„Aus Kostengründen kann ich nur davor warnen, Heizlüfter als Ersatz für Gasheizungen einzusetzen. Elektrische Direktheizungen verursachen deutlich höhere Kosten als eine Gasheizung, da sie Strom direkt in Wärme umwandeln. Selbst nach den aktuellen Preiserhöhungen liegt der Preis für eine Kilowattstunde Strom immer noch über dem Preis für eine Kilowattstunde Gas“, erläutert Geschäftsführer Holger Rost. „Rechnet man auf dieser Grundlage den Durchschnittspreis für eine Kilowattstunde Wärme, so würden sich die Heizkosten etwa verdreifachen.“

Risiko für Stromnetz

Der Netz-Geschäftsführer sieht zusätzlich das Problem der Gleichzeitigkeit im Stromverteilnetz, also wenn Haushalte gleichzeitig einen hohen Stromverbrauch erzeugen: „Wenn viele Haushalte gleichzeitig mit Heizlüftern heizen, kann das einzelne Straßen oder Netzbezirke vor eine Bewährungsprobe stellen. Auch die Hausinstallation ist unter Umständen nicht für den Betrieb mehrerer Heizlüfter gleichzeitig ausgelegt.“
Nach aktuellen Berichten wurden in Deutschland im Jahr 2022 bislang mehr als 600.000 Heizlüfter verkauft. Jeder Heizlüfter benötigt eine Leistung von rund 2 Kilowatt. Wenn jeder Haushalt in Bochum zur selben Zeit einen eigenen Heizlüfter betreibt, verdoppelt sich die Höchstlast im Netzgebiet. „Dafür ist unser Netz aktuell nicht ausgelegt“, so der Geschäftsführer.

Lieber Raumtemperatur senken

Statt strombetriebene Alternativen einzusetzen, raten die Stadtwerke allen Verbraucherinnen und Verbrauchern zum Energiesparen. „Die Faustregel ist bekannt: Senkt man die Raumtemperatur um 1 Grad ab, kann man rund 6 Prozent der Heizkosten sparen. Einsparpotenziale gibt es auch bei Warmwasser und beim Lüften von Innenräumen“, betont Holger Rost. Konkrete Einspartipps für Strom und Gas gibt es unter:  www.stadtwerke-bochum.de/EsMachtVielAus.
Die Stadtwerke Bochum Netz GmbH betreibt im Bochumer Stadtgebiet rund 1.300 Stromstationen und insgesamt 4.274 Kilometer Stromleitungen. Das entspricht etwa der Entfernung von Bochum nach Madrid und zurück.

Autor:

Patricia Porwol aus Bochum

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