Kostenlose Nachbarschaftshilfe – „Das juckt mich nicht“

Vor langer Zeit war Nachbarschaftshilfe eine Selbstverständlichkeit. Da wurde das Glas selbstgekochter Marmelade noch über den Gartenzaun gereicht. Ein reparaturfälliges Auto lockte so einige Nachbarn an , um es dann gemeinsam zu reparieren. Da man eh zum Einkauf musste, brachte man der alten Frau von nebenan ihren Einkauf gleich mit. Mittlerweile ist es schwierig seine Marmelade loszuwerden, da man den Nachbarn kaum noch sieht und es ihm sowieso nicht gönnt. Der kleine Plausch mit den Nachbarn auf der Straße beschränkt sich nur noch auf das Wetter und eventuell auf die nichtgeputzten Fenster der anderen Nachbarn. Das Leben findet in den eigenen Räumen statt. Aber dort hat sich nichts geändert. Früher wie heute gibt es dort Sachen , die man nicht selbst erledigen kann. Früher war es so einfach, da konnte man beim Nachbarn anschellen und ihn fragen, ob er mal eben helfen kann. Und wenn er es nicht konnte, dann wusste er jemanden aus der Nähe , der mal eben schnell vorbeikommt.
Tja, aber nun hat man heute nicht mehr so einen Kontakt wie früher. Man kann zwar beim Nachbarn anschellen, aber irgendwie wird das mit einem schlechten Gewissen begleitet. Und wirkliche Hilfe bekommt man nur noch selten.
Nun geht das Leben in den eigenen Wänden weiter. Aber dadurch wird man nicht zum perfekten Menschen, der alles kann und mit Leichtigkeit alles meistert. Man hat zwar das Internet und kann dort mit fremden Menschen schreiben, aber der Wasserhahn tropft weiter. Den Schrank möchte man gerne mal versetzen, aber alleine kann man den Schrank nicht mal eben rüberschieben. Man kann im Internet ein Forum eröffnen und sein Leid klagen. Dort kann man dann von vielen anderen Usern ihre kleinen wie große Hilfsgesuche lesen. Die Zeit vergeht, und der Schrank steht immernoch an der selben Stelle.
Das Internet ist heute unser Leben. Über ihn kaufen wir ein. Über ihn bekommen wir sämtliche Informationen. Über ihn suchen wir neue Freundschaften. Aber kann man auch übers Internet neue Nachbarn suchen? Kann man dort die verloren gegangene Nachbarschaftshilfe finden?
Ja , das kann man!
Mittlerweile heißen viele Sachen anders und die Nachbarschaftshilfe heißt heute „Tauschbörse, Tauschring“usw. . Dort kann man „wie früher „ Hilfe für seine individuellen Bedürfnisse finden. Und das Ganze auch noch kostenlos. In vielen Städten kann man heute solche Tauschbörsen finden. Dort werden gegenseitige Dienstleistungen angeboten. Den hilfsbereiten Nachbarn findet man selten heute direkt nebenan, aber oftmals wohnt er nur eine Straße weiter :)
P.S. Wenn der Rücken juckt braucht man den Nachbarn nicht, da kann auch der Türrahmen herhalten. Aber irgendwann ist der Türrahmen blank und man muss ihn neu streichen. Da wäre der Nachbar sehr hilfreich ;)

Wer Interesse hat und sich gerne mal umschauen möchte :
www.tauschnetz.langendreer-hats.de

Jeden ersten Montag im Monat findet um 19 :00 Uhr ein Treffen im evangelischen Gemeindehaus in Bochum-Langendreer ( Alte Bahnhofstr. 28-30) statt. Dort kann man sich unverbindlich in gemütlicher Nachbarschaftsrunde über die heutige Form der „Nachbarschaftshilfe“ informieren.

Autor:

Ruth Schindel aus Bochum

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