Seit drei Jahrzehnten Stoma-Ambulanz im Augusta

Diensthabende Schwestern (in Weiß) gratulieren den Jubilaren (in "Zivil"): Doreen Branke, Fousia Quali, Kerstin Berner, Elisabeth Wiesinger, Karin Gründer, Christa Kraul (von links)
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Diensthabende Schwestern gratulieren den Jubilaren: Doreen Branke, Fousia Quali, Kerstin Berner, Elisabeth Wiesinger, Karin Gründer, Christa Kraul (von links)

Weit über 100.000 Menschen in Deutschland, so schätzen Experten, leben – vorübergehend oder dauerhaft - mit einem Stoma. Das ist ein künstlicher Ausgang des Darms oder des Harn ableitenden Systems. Die Ursachen sind vielfältig. Sehr oft aber sind Krebserkrankungen dafür verantwortlich, dass Chirurgen ein Stoma legen müssen. In Deutschland erkranken jährlich allein über 60.000 Menschen an Darmkrebs, wie die Selbsthilfevereinigung für Stomaträger und Menschen mit Darmkrebs (Deutsche ILCO e.V.) mitteilt.

„Künstliche Ausgänge“, sagt Eva Karmelita, Pflegedienstchefin in den Augusta Kliniken, „werden mit den modernen Operationsmöglichkeiten heute sehr viel eleganter behandelt als früher.“ Und sie macht den Betroffenen Hoffnung, denn eine schnelle Rückverlegung sei oft möglich.

Karmelita muss es wissen, denn sie war es, die im Augusta schon 1984 eine Sprechstunde zur Stoma-Versorgung ins Leben gerufen und begleitet hatte, welche dann 1986 zur offiziellen Stoma-Ambulanz „befördert“ wurde. Gerade feierte sie mit Schwestern der ersten Stunde, mit dem Pflegemanagement und vielen Weggefährten das „Dreißigjährige“ dieser außerordentlich wichtigen Einrichtung.

Von Anfang an dabei sind Elisabeth Wiesinger und Christa Kraul. Damals ging die „P.O.ST.“ ab: Die drei Spezialisten zeigten ihre fast dreißig Jahre alten Zertifikate vom damaligen Lernprogramm „Patientenorientierte Stomapflege“ (P.O.ST.). Schwester Elisabeth ist immer noch aktiv. „Seit damals“, lacht sie, „hat sich allerdings enorm viel getan.“ Am wichtigsten aber seien – damals wie heute - die Menschen. Schwester Christa befindet sich schon seit zehn Jahren im Ruhestand. Schwester Doreen Branke ist als ihre Nachfolgerin im Einsatz. Und Pfleger Matthias Bergner ist schon seit 1989 dabei.

Mit viel Herzblut, Engagement und vor allem Feingefühl bieten die Experten in der Stoma-Ambulanz den Patientinnen und Patienten eine fachliche Betreuung während des Krankenhausaufenthaltes und selbstverständlich auch nach der Entlassung. „Unsere Experten geben Tipps u.a. für den beruflichen Alltag und die Urlaubsplanung“, sagt Eva Karmelita. „Auch Angehörige beziehen wir bei diesem durchaus schambehafteten Thema intensiv mit ein und vermitteln Kontakte zu den Selbsthilfegruppen.“

Sprechstunde in der Stoma-Ambulanz ist jeden Donnerstag zwischen 14 und 16 Uhr in den Räumen der chirurgischen Ambulanz (Haus 3, Ebene 2). Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Deutsche ILCO e.V. Selbsthilfevereinigung für Stomaträger und Menschen mit Darmkrebs

Autor:

Eberhard Franken aus Bochum

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