Löwenzahn holt erkrankte Kriegskinder nach Bochum
Stabilität geben

Schnelle Hilfe für erkrankte Kinder aus der Ukraine: Löwenzahn-Chef Thorsten Haase (hier mit Löwenzahn Maskottchen Hope) und sein Team starten in den nächsten Tagen einen ersten Transport, um Kinder 
und Jugendliche mit Behinderungen, schweren oder sogar lebensverkürzenden Erkrankungen aus der
Ukraine ins Ruhrgebiet zu holen und sie hier adäquat zu begleiten.
 | Foto: Löwenzahn Bochum/ Dortmund
  • Schnelle Hilfe für erkrankte Kinder aus der Ukraine: Löwenzahn-Chef Thorsten Haase (hier mit Löwenzahn Maskottchen Hope) und sein Team starten in den nächsten Tagen einen ersten Transport, um Kinder
    und Jugendliche mit Behinderungen, schweren oder sogar lebensverkürzenden Erkrankungen aus der
    Ukraine ins Ruhrgebiet zu holen und sie hier adäquat zu begleiten.
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Um in Zeiten des Krieges in der Ukraine ein Zeichen zu setzen und trotzdem die eigene Arbeit nicht aus den Augen zu verlieren, richtet der Ambulante Kinder und Jugendhospizdienst Löwenzahn in Bochum und Dortmund seinen Blick jetzt auch auf lebensverkürzend erkrankte Kinder und Jugendliche aus der Ukraine. Noch in dieser Woche will Löwenzahn einen ersten Transport starten, um einige von ihnen aus dem Kriegsgebiet ins Ruhrgebiet zu holen.

Recht auf angemessene Versorgung

„Wir werden nicht länger tatenlos zusehen, wie gerade Kinder und Jugendliche mit Behinderungen
sowie schweren und sogar lebensverkürzenden Erkrankungen an der Grenze zwischen Polen und der Ukraine in großen Flüchtlingslagern stranden. Dort haben sie überhaupt keine Möglichkeit mehr auf eine angemessene Versorgung. Deshalb machen wir uns noch in dieser Woche auf den Weg und holen sie persönlich hier zu uns nach Dortmund und Bochum“, sagt Thorsten Haase als geschäftsführender Vorstand von Forum Dunkelbunt, dem Trägerverein des Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes Löwenzahn mit seinen beiden Standorten in Bochum und Dortmund.

Hilfe für die Hilflosen

Ein qualifiziertes Team von männlichen und weiblichen Löwenzahn-Ehrenamtlichen macht sich in den nächsten Tagen auf den Weg an die polnisch-ukrainische Grenze. In einer ersten Fahrt werden gezielt vulnerable Kinder und ihre Familien abgeholt, die nicht in der Lage sind, die Herausforderungen einer Flucht aus eigener Kraft weiter zu bewältigen.

"Bitte helfen Sie uns, zu helfen!"

„Wir von Löwenzahn sind in der Lage, unsere Kompetenzen in dieser Situation auch für schwerstkranke und lebensverkürzend erkrankte Kinder und Jugendliche aus der Ukraine einzusetzen, ohne unsere Arbeit hier vor Ort in Bochum und Dortmund aus den Augen zu verlieren“, sagt Thorsten Haase, betont dabei aber, dass der ganze Einsatz natürlich finanziert werden muss. „Es ist lange nicht unsere Art gewesen, offen mit Kontonummern hausieren zu gehen und offensiv um Spenden zu werben – aber jetzt sehe ich keinen anderen Weg. Wenn wir qualitativ hochwertige Kinder- und Jugendhospizarbeit hier in Bochum und Dortmund leisten wollen, gleichzeitig aber auch unsere Kräfte und Kompetenzen dort einsetzen, wo sie gerade ebenso dringend gebraucht werden, dann geht das nur mithilfe von Menschen, die sich mit Spenden an die Seite der verletzlichsten Geflüchteten aus der Ukraine stellen. Bitte helfen Sie uns, zu helfen!“

Wer die Arbeit des Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes Löwenzahn finanziell unterstützen möchte, kann auf folgende Konten spenden:

Sparkasse Bochum DE74 4305 0001 0004 4163 35
oder
Volksbank Dortmund DE71 4416 0014 6576 7958 01

Weitere Transporte geplant

Thorsten Haase sagt, dass die Kinder und Jugendlichen aus der Ukraine und gerade die mit lebensverkürzenden Erkrankungen, aber auch ihre Familien jetzt Sicherheit und dann möglichst schnell wieder Stabilität in ihrem Leben brauchen. „Wir glauben, dass wir ihnen das hier in Bochum und Dortmund bieten können – deshalb möchten wir so viele von ihnen wie möglich hierherholen.“ Wie viele weitere Transporte mit vulnerablen Gruppen von der polnisch-ukrainischen Grenze geplant sind, kann der Löwenzahn-Chef derzeit noch nicht sagen. „Wir machen jetzt erst mal eine Tour und schauen, welche Kontakte wir vor Ort an der Grenze und in den Flüchtlingslagern knüpfen können, um so schnell wie möglich weitere betroffene Kinder und Jugendliche und ihre Familien aus dem Kriegsgebiet holen zu können.“ Gleichzeitig prüft er auch andere Wege, um den vom Krieg besonders betroffenen Menschen gezielt und unbürokratisch helfen zu können.

Workshop-Angebot

In einem weiteren Schritt seiner Ukraine-Hilfe plant der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst Löwenzahn vom 6. bis 8. Mai einen Workshop, an dem Erwachsene für die Arbeit mit geflüchteten und möglicherweise traumatisierten Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine angeleitet werden. In dieser Gruppe sollen explizit Kinder und Jugendliche aus der Ukraine begleitet werden, deren Geschwister eine lebensverkürzende Erkrankung oder Behinderung haben. „Deshalb suchen wir schnellstmöglich Erwachsene, die Interesse haben, diese Kinder und Jugendlichen auf dem Weg in ein neues Leben in Sicherheit zu begleiten und zu unterstützen, gerne auch mit ukrainischen und/oder russischen Sprachkenntnissen“, sagt Luisa Wiegand von Löwenzahn, die den Workshop gemeinsam mit Thorsten Haase leiten wird.

Wer Interesse hat, an dem Workshop kostenlos teilzunehmen und danach in der Gruppenarbeit mit geflüchteten und möglicherweise traumatisierten ukrainischen Geschwisterkindern mitzuwirken, kann sich per Mail an: luisawiegand@forum-dunkelbunt.de wenden. Weitere Informationen und den genauen Zeitplan für die Aktionstage vom 6. bis 8. Mail teilt Löwenzahn allen, die Interesse an dieser ehrenamtlichen Mitarbeit haben, rechtzeitig mit.

Autor:

Patricia Porwol aus Bochum

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