"Keine Alternative für Deutschland" - Eine hervorragende Veranstaltung mit dem Soziologen Andreas Kemper

Foto: Andreas Kemper
3Bilder

"Diese Partei ist nicht gewachsen, wie z.B. die Grünen, diese Partei wurde installiert!"
Dies Zitat war ein Schlüsselsatz des Münsteraner Soziologen und Buchautoren Andreas Kemper auf der gestrigen Veranstaltung des Bündnisses gegen rechts "Keine Alternative für Deutschland" im gut gefüllten Saal des Ver.di-Hauses Bochum.
Kompetent und faktenreich schilderte Kemper die Entstehungsgeschichte der neuen reaktionären, rechten Partei "AfD":
Bismarck, die ostelbischen Junker, das Ständestaatdenken und die Ablehnung der Werte der bürgerlichen Revolution von 1848, all dies sind Bausteine, um die Ideengeschichte der Ewiggestrigen und Ewigvorgestrigen, die sich heute in der "AfD" sammeln, zu verstehen.
So nennt etwa der große Vorsitzende Bernd Lucke den Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. als sein politisches Vorbild.
Hayek, Vaubel, Adam, Schachtschneider und natürlich Sarazzin, aus diesem Ungeist speist sich die neue "Partei".
Gerade Familienunternehmen, die sich nicht mehr von den übrigen neoliberalen Parteien vertreten fühlen, unterstützen die noch neoliberalere "AfD".
Der frühere Geldgeber der FDP, Baron von Finck und Hans Olav Henkel spielen ebenfalls eine nicht unbedeutende Rolle.
Eine Zusammenarbeit mit den "Freien Wählern", die "Zivile Koaliton e.V." und die "Wahlalternative 2013", dies waren nur einige Schritte auf dem Weg der von langer Hand geplanten Partei "AfD".

Neben den bekannten sozialchauvinitischen Forderungen von Vaubel und Adam (kein passives Wahlrecht für Arbeitslose) kam Andreas Kemper auch auf das Märchen von der armen Partei "AfD" zu sprechen.
So sponserte ein Freundeskreis der "AfD" z.B. eine Werbeanzeige auf der teuersten Seite der FAZ, Seite 5, mit 75.000,00 Euro.
Außerdem wurde auch die Verzahnung der "AfD" mit anderen rechtsextremistischen Gruppen und Medien sichtbar:
So half etwa die "Junge Freiheit" der "AfD" beim Sammeln von Unterstützungsunterschriften und firmiert heute als quasí inoffizielles Parteiorgan der "AfD".

Auf Kempers hervorragenden Vortrag folgte eine lebhafte Diskussion.

Autor:

Christoph Nitsch aus Bochum

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

40 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.