Zum Leserbrief "Zaun-Projekt" WAZ 19.03.2022
Wölfe jagen dann nur noch im Wald?

Auf der morgendlichen Gassirunde gefundener Wolfsriss, 40 m von der nächsten Wohnbebauung und ca. 100 Meter von der Schulbushaltestelle entfernt. Die meisten Nachbarn trauen sich mit ihren Hunden nicht mehr allein im Dunklen vor die Haustür. | Foto: Mit freundlicher Erlaubnis des Urhebers
  • Auf der morgendlichen Gassirunde gefundener Wolfsriss, 40 m von der nächsten Wohnbebauung und ca. 100 Meter von der Schulbushaltestelle entfernt. Die meisten Nachbarn trauen sich mit ihren Hunden nicht mehr allein im Dunklen vor die Haustür.
  • Foto: Mit freundlicher Erlaubnis des Urhebers
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Während Wolfsbefürworter und Gegner sich gegenseitig oder nur mit sich selbst beschäftigen, stehen wir Anwohner in den Aussenbezirken von Kirchhellen und Umgebung ohnmächtig und von Landesregierung und LANUV scheinbar ignoriert der hier ständig wachsenden Zahl an Wölfen gegenüber. Die Wölfe nutzen mittlerweile ohne jegliche Scheu unseren Lebensbereich als Teil ihres natürlichen Jagdgebiets, die Sichtungen (auch tagsüber) nehmen zu und wir sind mitunter so nah am Rissgeschehen, dass man sich schon paranoid fragt, was als nächstes kommt.

Wir sprechen hier nicht kritisch über privat oder öffentlich geförderte Zaun-Förderorgien, sondern darüber, dass wir bereits ausgeweidetes Rotwild vor der Haustür finden müssen (s. auch https://wolf.nrw/wolf/de/nachweise, 10.02.2022). Dass Zaunbaukooperationen und besserer Weidetierschutz zu mehr Distanz, oder dazu dass " ... die Wölfe wieder nur im Wald jagen gehen ..." führen sollen, ist allenfalls ideologisch naiv, wenn nicht stoisch ignorant uns Anwohnern und Haustieren gegenüber.

Im übrigen führt die Umwandlung unseres eh schon begrenzten Naturraumes in ein seitenverkehrtes Freilaufgehege immer noch nicht zu größeren Waldgebieten oder Wildtiernahrungsangeboten für Wolfsrudel. Allenfalls wird das Rudel weiterziehen oder sein Jadgverhalten anpassen. Und damit wird auch der propagierte wald- und artenschutz-biologische Nutzen von Wölfen in diesem dicht besiedelten Gebiet hier höchst kostspielig ad absurdum geführt. Wären darüberhinaus die Gelder und Energien aktuell nicht dringender an anderen Stellen einzusetzen?

Autor:

Nic Weiden aus Bottrop

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