Stadt zahlte im letzten Jahr einen Mitgliedsbeitrag von rund 30,9 Millionen Euro an den Kommunalverband
LWL hat im Jahr 2020 rund 62 Millionen Euro in Bottrop ausgegeben

Im vergangenen Jahr unterstützte der LWL mit dem größten Teil seiner Ausgaben behinderte und pflegebedürftige Menschen. Insgesamt flossen 24,8 Millionen Euro in diese sozialen Aufgaben nach Bottrop. Foto: Martin Steffen
  • Im vergangenen Jahr unterstützte der LWL mit dem größten Teil seiner Ausgaben behinderte und pflegebedürftige Menschen. Insgesamt flossen 24,8 Millionen Euro in diese sozialen Aufgaben nach Bottrop. Foto: Martin Steffen
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Bottrop. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat im Jahr 2020 rund 62 Millionen Euro (2019: 59,9 Millionen Euro) in Bottrop ausgegeben. Die Stadt Bottrop als LWL-Mitglied zahlte im selben Jahr einen Mitgliedsbeitrag von rund 30,9 Millionen Euro (2019: 29,5 Millionen Euro) an den Kommunalverband. Die Differenz zwischen Ausgaben und Einzahlung stammt im Wesentlichen aus zusätzlichen Bundes- und Landesmitteln. Das erklärte jetzt der in der LWL-Landschaftsversammlung vertretene Abgeordnete aus Bottrop, Uwe Rettkowski.

Die Corona-Krise habe der LWL bisher gut überstanden, so die Abgeordneten weiter. Nur wenige Patient:innen oder Heimbewohner:innen, für die der LWL sorge, seien mit dem Corona-Virus infiziert gewesen. Die LWL-Beschäftigten seien durch Vorsichtsmaßnahmen, Home-Office und gegenseitige Hilfe in der Lage gewesen, die Dienstleistungen des Verbandes in der Region auch während der Pandemie fortzusetzen.

Größter Teil der Ausgaben: Soziales

Im vergangenen Jahr unterstützte der LWL mit dem größten Teil seiner Ausgaben behinderte und pflegebedürftige Menschen. Insgesamt flossen 24,8 Millionen Euro in diese sozialen Aufgaben nach Bottrop. Menschen mit Behinderung sollen durch die finanzielle Unterstützung möglichst gleichberechtigt und selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können, wie es das Bundesteilhabegesetz fordert. Zu einem selbstbestimmten Leben gehört auch das Wohnen in den eigenen vier Wänden: Der LWL fördert daher das ambulant betreute Wohnen als Alternative zum stationären Leben in besonderen Wohnformen (früher: Wohnheim). Im vergangenen Jahr unterstützte der Kommunalverband deshalb 508 (2019: 437) Menschen in Bottrop dabei, alleine oder mit anderen in der eigenen Wohnung leben zu können.
2020 zahlte der LWL in Bottrop für 290 (2019: 295) Wohnheimplätze ("besondere Wohnformen"). Außerdem finanzierte er 465 (2019: 471) Arbeitsplätze in Werkstätten für Menschen mit wesentlicher Behinderung. Betriebe, die - gemessen an ihrer Mitarbeiterzahl - zu wenige schwerbehinderte Menschen beschäftigen, entrichten eine Ausgleichsabgabe. Aus diesen Mitteln investierte das LWL-Inklusionsamt Arbeit im vergangenen Haushaltsjahr rund 209.000 Euro (2019: 184.000 Euro), um Menschen mit Behinderung ins Arbeitsleben zu integrieren, ihren Arbeitsplatz den eigenen Bedürfnissen entsprechend anzupassen oder zu erhalten.
41 (2019: 49) Kinder mit Behinderung aus Bottrop besuchten 2020 einen Förderschulkindergarten oder eine Förderschule des LWL. Rund 674.000 Euro (2019: 608.000 Euro) zahlte der Landschaftsverband dafür, dass 86 (2019: 80) behinderte Kinder zusammen mit ihren Altersgenoss:innen ohne Behinderung eine von 39 Regel-Kindertageseinrichtungen besuchen konnten.

Corona-Zahlungen

Der LWL finanzierte in Bottrop mit rund 537.000 Euro aus dem NRW-Corona-Rettungsschirm Alltagshelfer:innen in Kindertageseinrichtungen und ersetzte dem Jugendamt der Stadt rund 624.000 Euro an Elternbeiträgen, die die Eltern wegen der geschlossenen Kindertageseinrichtungen nicht zahlen mussten. An Entschädigungsleistungen zahlte das LWL-Amt für Soziales Entschädigungsrecht 2020 in Bottrop rund 1,5 Millionen Euro (2019: 1,7 Millionen Euro). Zu den Leistungsempfänger:innen gehörten unter anderem Kriegsopfer und Hinterbliebene. Bei Corona-bedingten Verdienstausfällen im Zusammenhang mit einer angeordneten Quarantäne, einem Tätigkeitsverbot oder aufgrund der Betreuung von Kindern entschädigte der LWL 2020 westfalenweit die Betroffenen mit 11,5 Millionen Euro. In Bottrop arbeiteten im vergangenen Haushaltsjahr 14 (2019: 14) Menschen im Dienst des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, unter anderem in den Außenstellen der LWL-Klinik Marl-Sinsen.

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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