„Danke für das Vertrauen“

Heinz Schallwig hat am kommenden Mittwoch seine letzte Sprechstunde. 
Foto: Kappi | Foto: Michael Kaprol
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Nach 35 Jahren ist Schluss: Kommenden Mittwoch hat Heinz Schallwig die letzte Sprechstunde als Knappschaftsältester. Sein Nachfolger heißt Walter Koch, der schon seit 15 Jahren im Amt ist.
„Seit sechs Jahren heißen wir aber nicht mehr Knappschaftsälteste, sondern Versichertenälteste“, klärt Schallwig auf. „Da unsere Zahl ab dem 1. Dezember dieses Jahres reduziert wird, gebe ich meine Funktion gerne an einen Jüngeren weiter. Inzwischen gehen ja alle mit der neuen Technik um, aber Internet und Laptop sind zu modern für mich. Daran werde ich mich nicht mehr gewöhnen“, sagt der 76-Jährige, der vor zehn Jahren das Bundesverdienstkreuz am Bande erhielt.
Es wird ein nahtloser Übergang: Nach der letzten Sprechstunde in der Korzmannstraße 12 ist der Ostring 127 die neue Adresse. Walter Koch ist unter der Rufnummer 60180 zu erreichen. Einmal in der Woche ist Sprechstunde.
Schallwig hatte vier Telefone, er war Tag und Nacht erreichbar. Er kümmerte sich um Krankenversicherung inklusive Pflegeversicherung, Reha-Anträge, um Rentenversicherungsträger aller Art. „Bevor wir den Rentenantrag stellen, fragen wir, ob die Rentenauskunft bereits eingeholt wurde. Beim Thema Rente gibt es einiges zu beachten. Wir können Tipps geben, die man sonst nirgendwo herbekommt“, sagt Schallwig und Koch nickt.
Schallwig ist gelernter Bergmann. „Ich habe mich schon immer für das Thema Versicherungen interessiert. Damals war ein hervorragender Mann Knappschaftsältester. Als er verstarb, bin ich da hineingerutscht. Für mich kam das alles Knall auf Fall, ich habe ohne Schulung angefangen.“ Schallwig bleibt aber noch Versichertenvertreter im Verbund Prosper. „Heinz Schallwig kennt jeder, er ist immer da, wenn er gebraucht wird“, sagt Wilhelm Alf, der über 22 Jahre Ortsgruppenvorsitzender war.
Heinz Schallwig wird sich ab Mittwoch bestimmt nicht langweilen. Sein großes Hobby ist der Bergbau. „Ich habe bereits 30 Arschleder angefertigt“, sagt er. Darauf zu sehen sind nebeneinander Schacht 10, Prosper zwei und drei, Haniel und Prosper vier. Etwa 18 Stunden Zeit kostet es ihn, dieses Bergleder, das zum Schutz vor dem Durchwetzen des Hosenbodens dient, zu kreieren. Zu sehen ist es in der Knappschaftsgeschäftsstelle in Bottrop, im Bottroper Reha-Zentrum und bei seinem Hausarzt.
Wer Heinz Schallwig am Mittwoch nicht mehr sehen wird, dem sagt er über den Stadtspiegel Lebewohl: „Ich bedanke mich für das Vertrauen, das mir über Jahrzehnte entgegen gebracht wurde“, und Walter Koch ergänzt: „und mir auch hoffentlich weiter entgegengebracht wird.“

Heinz Schallwig hat am kommenden Mittwoch seine letzte Sprechstunde. 
Foto: Kappi | Foto: Michael Kaprol
Ein Greenhorn ist sein Nachfolger Walter Koch bestimmt nicht: Er ist bereits seit 15 Jahren Versichertenältester. Foto: Kappi | Foto: Michael Kaprol
Autor:

Bettina Meirose aus Bottrop

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