Maschinenklau am Bau – die Konsequenzen des boomenden Gebraucht-Geschäfts

solche Bagger sind bei Dieben sehr beliebt | Foto: David Schiersner
  • solche Bagger sind bei Dieben sehr beliebt
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Der Handel mit dem Bau blüht: Wie aus dem Nichts sprießen derzeit vor allem im Internet unzählige Portale, die alle Arten gebrauchter Ware aus dem Baugewerbe anbieten. Neben Werkzeugen und Material erfreuen sich insbesondere teure Baumaschinen großer Beliebtheit. Neuware, noch dazu von Markenherstellern, kostet in der Regel viele tausend Euro, eine Ausgabe, die sich viele Unternehmen nicht leisten können und wollen. Zeitweilige Miete ist meist ebenfalls keine Option, da die Geräte oft über einen längeren Zeitraum und für verschiedene Einsätze benötigt werden. Infolgedessen stieg die Nachfrage nach gebrauchten Baumaschinen signifikant.

Diese Marktlücke ließ ein reges Geschäft mit gebrauchten Baumaschinen entstehen – eine Entwicklung, die leider nicht nur Positives mit sich bringt. Mittlerweile haben auch viele Kriminelle diesen Geschäftszweig für sich entdeckt und die Medien quellen über vor Diebstahlmeldungen auf Baustellen. „Die Baustelle wird zum Tatort“, titelte etwa das Hamburger Abendblatt vor einiger Zeit und die Meldungen dieser Art reißen nicht ab. Neben kleineren Werkzeugen, Material und Diesel verschwinden auch immer öfter große Maschinen, die über Nacht oder am Wochenende auf der Baustelle verbleiben. Der Gesamtschaden liegt meist in schwindelerregenden Höhen und ist für die Firmen nicht nur finanziell ein Ärgernis, meist führt das Verschwinden wichtiger Gerätschaften auch zu einer zeitlichen Verzögerung der Arbeiten.

Die Langfinger zeigen sich bei ihren Beutezügen überdies oft außerordentlich dreist, verschaffen sich gewaltsam Zutritt zu Baustellen und gehen vielfach auch untertags zu Werke. Besonders für Furore gesorgt hat ein Fall, der im Mai vor dem Münchener Landgericht verhandelt wurde. Eine ganze Bande hatte hier Baumaschinenklau im großen Stil betrieben, ahnungslose Spediteure die Beute abholen lassen und einmal sogar die Polizei hinzugeholt, um die Straße sperren zu lassen. Direkt vor der Nase der Beamten wurden die Gerätschaften dann abtransportiert.

Vertrieben wird das Diebesgut dann oft im Ausland oder über das Internet, daher sollte bei Online-Käufen immer Vorsicht geboten sein. Gerade bei besonders auffälligen Schnäppchen sollten die Alarmglocken schrillen, hinter der Fassade hochwertiger Billigware verbirgt sich oft ein großer Haken. Dieser kann sich beim Kauf des vermeintlich günstigen Angebots als Anklage wegen Hehlerei entpuppen und äußerst unangenehm werden. Es empfiehlt sich hier, die Seriennummer des Geräts zu erfragen und vor dem Kauf herauszufinden, ob es gestohlen wurde; zudem sollte der Verkäufer auch seine Kaufquittung und eine Festnetznummer herausgeben, über die man ihn kontaktieren kann. Für einen seriösen Anbieter stellt dies kein Problem dar und der Käufer kann sich so gegen den illegalen Erwerb von Diebesgut absichern.

Autor:

Johannes Baumann aus Bottrop

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