Künstlern aus Leipzig wird der Zutritt zum Gelände verweigert
Ärger um Porträt der alten Eiche

Das Künstlerehepaar Helge und Saxana Hommes hatte
gehofft, dass das, was im Hambacher Forst erlaubt wurde, auch in Castrop-Rauxel möglich ist.

"Wir richten unseren Fokus unter anderem auf Bäume, die bedroht sind", erklärt Helge Hommes. Kunst als friedlicher Protest. Und so planten die beiden Künstler aus Leipzig, auch die alte Eiche an der Heerstraße zu malen und den über 250 Jahre alten Baum damit wenigstens im Porträt für die Nachwelt zu erhalten. Sie schrieben an den Investor Dreigrund Development und erklärten ihr Vorhaben unter anderem wie folgt: "Wir porträtieren seit langer Zeit Bäume. Wir würden gerne auch die alte Eiche in unsere Porträt-Reihe einbeziehen." Dazu würde man den Baum am Dienstag (5. November) "vor Ort" malen wollen.

Dreigrund Development verweigert den Künstlern jedoch den Zutritt zum Gelände und droht im Falle des Zuwiderhandelns mit rechtlichen Konsequenzen. Das geht aus einem Schriftwechsel hervor, der dem Stadtanzeiger vorliegt. Unter anderem heißt es: "Wir weisen Sie darauf hin, dass ein unbefugtes Betreten strafrechtlich verfolgt wird."

Im Hambacher Forst hingegen, so berichtete Wolfgang Schlabach vom Verein "Rettet die alte Eiche" im Gespräch mit dem Stadtanzeiger, habe ein Polizist den beiden Künstlern das Betreten des RWE-Geländes schließlich erlaubt und dies unter anderem mit dem Hinweis "Kunst kann deeskalierend wirken" begründet. Dies werde auch im ZDF-Film "Hambi: Der Kampf um den Hambacher Wald" dokumentiert. Das im Hambacher Forst entstandene Gemälde der Leipziger Künstler sei auf dem Plakat der derzeit stattfindenden Filmwoche in Duisburg zu sehen.

Dass Helge und Saxana Hommes die alte Eiche an der Emscher porträtieren wollen, hängt mit "HambiPotter" Johannes (21) zusammen. Die Künstler hatten den jungen Umweltaktivisten, der seit Anfang Oktober die alte Eiche in Castrop-Rauxel besetzt, im Hambacher Forst kennengelernt.
Gemalt wird die alte Eiche übrigens trotzdem – die Künstler arbeiten von dem Haus aus, in dem auch der "Eichenverein" für die Mahnwache Unterschlupf gefunden hat. Es sollen zwei große Öl-Gemälde entstehen.

Autor:

Lokalkompass Castrop-Rauxel aus Castrop-Rauxel

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