ADAC Westfalen: 2.000 Kündigungen
Seit Wochen kommt der ADAC aus den bundesweiten Schlagzeilen nicht mehr heraus, nachdem Manipulationen bei der Wahl zum „Lieblingsauto der Deutschen“ bekannt geworden waren. Knapp 15.000 Mitglieder sollen deswegen seit Jahresbeginn dem ADAC den Rücken gekehrt haben. „Von Massenaustritten kann aber keine Rede sein“, heißt es von Seiten des ADAC Westfalen in Dortmund.
„Wir erhalten kaum Reaktionen der Mitgliedschaft am Telefon und in den Geschäftsstellen“, erklärt dessen Pressesprecher Dr. Peter Meintz. Zum Teil würden die Mitglieder sogar Mut zusprechen, „denn die Leute können zwischen denen da oben in München und den Mitarbeitern unterscheiden.“
Knapp 1,3 Millionen Mitglieder hat der ADAC Westfalen, dessen Gebiet sich auf die Regierungsbezirke Münster und Arnsberg erstreckt. Bisher habe man etwa 2.000 zusätzliche Kündigungen erhalten, so Meintz, „aber von einer Tendenz zu sprechen, wäre unseriös.“
Nach wie vor wendeten sich viele Mitglieder an den ADAC und riefen den Pannendienst um Hilfe, berichtet der Pressesprecher. Außerdem habe man seit Jahresbeginn auch neue Mitgliedschaften zu verzeichnen.
„Einen Preis zu vergeben, der manipuliert ist, ist unverzeihlich“, beurteilt Meintz die Vorkommnisse. „Es wird sich etwas organisatorisch und strukturell ändern müssen.“ Zukünftig hoffe man auf mehr Transparenz und darauf, dass sich der Automobil-Club aus der Situation befreie.
Die momentane Lage mache auch den Mitarbeitern des ADAC zu schaffen. „Bundesweit sind es mehr als 8.000 Mitarbeiter, und sie haben nichts getan“, macht Meintz deutlich.
„Man wird von Freunden und Verwandten angesprochen“, schildert der Pressesprecher die Erfahrungen. Die Mitarbeiter seien enttäuscht und verunsichert. Bei manchen herrsche zudem die latente Angst, dass es zu einem Stellenabbau beim ADAC kommen könnte. Dies werde jedoch nicht geschehen, ist Meintz überzeugt.
Autor:Vera Demuth aus Bochum |
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