Glückliche Kinder an Weihnachten: Beratungsstelle unterstützt Scheidungseltern

"Kommunikation ist der Schlüssel", sagt Norbert Köring, Leiter der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche der Caritas, wenn es um Tipps für ein frohes Weihnachten geht. | Foto: Caritas
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Wann wird beim Vater gefeiert, wann bei der Mutter, und wie bezieht man die Großeltern mit ein? Lösungen auf diese Fragen müssen getrennte Elternpaare finden, wenn sie ihren Kindern ein frohes und unbeschwertes Weihnachtsfest bereiten wollen. Unterstützung bieten ihnen die Mitarbeiter der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche der Caritas.

Die Mitarbeiter helfen Eltern im Scheidungsprozess dabei, zwischen ihren Rollen als ehemalige Partner und Elternteile zu trennen, damit sie weiterhin verantwortungsvolle Eltern sein können. Das ist gerade auch zur Weihnachtszeit wichtig, „denn aus der Sicht der Kinder ist das letzte, was sie jetzt brauchen, dass Konflikte hoch kochen“, erläutert Norbert Köring, Leiter der Beratungsstelle.
Seiner Erfahrung nach werde Weihnachten innerhalb des Beratungsprozesses eines Trennungspaares zum Thema, „weil es eine so emotionale Bedeutung hat. Das geht uns allen so, dass wir mit Weihnachten hohe Erwartungen verbinden.“ Gerade deswegen sei jedoch die Gefahr groß, dass Konflikte aufflammten.
Die konfliktreichen Themen seien aber vorhersehbar, so dass man sich darauf vorbereiten könne. „Kommunikation ist der Schlüssel“, lautet der Ratschlag, der die größtmögliche Chance auf ein entspanntes Weihnachten bieten soll.

Frühzeitig planen

Möglichst frühzeitig sollten die Eltern damit beginnen, das Fest zu planen, den Ablauf miteinander auszuhandeln und Kompromisse zu schließen, gibt Köring wieder, was er und seine Kollegen in der Beratung empfehlen. Dabei sollten die Eltern auch die Kinder und deren Wünsche mit einbinden.
„Im Extremfall kann man das nächste Jahr mitplanen. Dann wird dieses Jahr an Heiligabend bei der Mutter gefeiert und im nächsten Jahr beim Vater“, erläutert Köring. „Da gibt es ganz unterschiedliche Konstellationen.“ Jede Familie müsse für sich eine individuelle Lösung finden und neue Rituale für das Feiern des Weihnachtsfests entwickeln.
Auch beim Thema Geschenke für die Kinder sollten sich getrennte Paare vorab absprechen, rät der Diplom-Psychologe. „Sonst besteht die Gefahr, dass man sich gegenseitig übertrumpfen will.“

Patchworkfamilie

Noch komplizierter wird es, wenn die Elternteile neue Partner haben. „Es ist eine besondere Herausforderung, dass nun zwei Familiensysteme ein Weihnachtsfest gestalten müssen, das von dem, was bisher war, abweichen muss.“ Hier gelte es, bei der Planung zusätzlich zu berücksichtigen, was der neue Partner beziehungsweise auch dessen Kinder wollten, so Köring.
„Wenn es schief läuft, wurde zu wenig kommuniziert“, bringt der Psychologe es auf den Punkt. Das treffe übrigens nicht nur auf getrennte Paare zu, sondern letztlich auf alle Familien, bei denen es unter dem Weihnachtsbaum kracht.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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