"Krok": Neue Droge birgt große Gefahr

Marlies Peveling.

In Frankfurt tauchte die Droge „Krok“, auch „Krokodil“ genannt, zum ersten Mal im Sommer dieses Jahres auf. Vor Kurzem gab es dann die ersten Verdachtsfälle in Bochum. Die Drogenhilfe DROB in Castrop-Rauxel ist daher in Alarmbereitschaft und versucht, mit Infomaterial vor der neuen Droge zu warnen.

Und obwohl es in Castrop-Rauxel bislang keine Anzeichen dafür gibt, dass auch hier die Droge im Umlauf ist, warnt die Drogenhilfe eingehend vor dem neuen Rauschmittel.
„Das Schlimme an Krok ist, dass man es nicht von Heroin unterscheiden kann. Weder das Aussehen noch der Geruch deuten daraufhin, dass es sich statt um Heroin um die neue, aus Russland stammende Droge handeln könnte“, erklärt Marlies Peveling, Fachbereichsleiterin für Substitution der Drogenhilfe Recklinghausen und Ostvest. Lediglich am Preis ließe sich feststellen, ob es sich um Krok oder Heroin handeln könnte. „Krok ist um ein Vielfaches billiger als Heroin. Kostet ein Gramm Heroin zwischen 30 und 50 Euro, kostet das neue Suchtmittel stattdessen nur ein Zehntel des Preises“, weiß Marlies Peveling.
Der Wirkstoff in Krok ist Desomorphin. Die Droge wird aus Codeinpillen, Feuerzeugbenzin und aggressiver Chemie wie Farbverdünner und Phosphorsäure hergestellt. Spritzen sich Drogensüchtige das hochgiftige Rauschmittel, verfärbt sich bereits nach kurzer Zeit die Haut grün-gräulich und fängt an zu schuppen (daher der Name Krokodil).
„Die Verfärbung wird dann immer größer und kann nicht mehr heilen.
Unbehandelt kann die Droge dann den ganzen Körper befallen und schon beim einmaligen Gebrauch, ohne ärztliche Versorgung, zum Tod führen“, so Peveling.
Drogenabhängige, die solche Veränderung nach dem Spritzen bei sich feststellen, sollten sich daher umgehend bei einem Arzt oder im Krankenhaus behandeln lassen.
Mit Informationen und Handzetteln informiert und warnt die Castroper Drogenhilfe seit Wochen vor der neuen Droge.
Marlies Peveling: „Wir haben hier in der Stadt zwar keine „Platte“ (Platz, wo sich Drogenabhängige aufhalten), aber ich weiß, dass das Thema in der Recklinghäuser Szene seit Wochen bereits diskutiert wird.

DROB - Die Drogenhilfe in Castrop Rauxel ist die Fachstelle für Substitution. Für Süchtige, die von der Droge, zumeist Heroin, loskommen möchten, ist das DROB erste Anlaufstelle. Hier wird der Kontakt zu Ärzten hergestellt, um ein Methadon-Programm zu starten. 150 Substituierte (Patienten, die Methadon bekommen) werden hier betreut. Hilfestellung bekommen sie zum Beispiel bei der Wohnungssuche sowie bei finanziellen oder gerichtlichen Fragen.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter: www.drob-re.de

Autor:

Verena Reimann aus Oberhausen

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