Pflege und Beruf vereinen: Neue Info-Box bietet Hilfe für Unternehmen und Betroffene

Ralf Sprave und Detlef Steinweg (3. und 4. v.l.) nahmen die neue Info-Box als erste Castrop-Rauxeler Unternehmer entgegen. Mit auf dem Bild (v.l.): Katja Schnittka, Bettina Vaupel, Bürgermeister Johannes Beisenherz und Petra Kersting. Foto: Wengorz
  • Ralf Sprave und Detlef Steinweg (3. und 4. v.l.) nahmen die neue Info-Box als erste Castrop-Rauxeler Unternehmer entgegen. Mit auf dem Bild (v.l.): Katja Schnittka, Bettina Vaupel, Bürgermeister Johannes Beisenherz und Petra Kersting. Foto: Wengorz
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„Als ich alleinerziehend wurde, hatte ich eigentlich vor zu kündigen“, erzählt Katja Schnittka. Dass sie genau dies nicht tat, sondern seit mittlerweile sechs Jahren erfolgreich für den Pflegedienst Sprave tätig ist, dort inzwischen eine Führungsposition bekleidet, ihrem Kind aber dennoch gerecht werden kann, liegt nicht unwesentlich an der Unterstützung durch ihren Arbeitgeber.

Arbeitnehmern, die sich wie Schnittka neben dem Beruf um ein Kind oder einen zu pflegenden Angehörigen kümmern müssen, soll die neue „Info-Box Beruf und Pflege“ helfen, die das Kompetenzzentrum Frau & Beruf der Emscher-Lippe-Region entwickelt hat und ab sofort kostenlos für kleine und mittelständische Unternehmen in Castrop-Rauxel zur Verfügung stellt.
„Pflege und Beruf unter einen Hut zu bringen, ist in erster Linie ein Thema, das Frauen betrifft“, weiß Detlef Steinweg, Inhaber der Paracelsus-Apotheke, die neben dem Pflegedienst Sprave zu den ersten Unternehmen in Castrop-Rauxel gehört, die die neue Info-Box nutzen werden.
Aus Erfahrung weiß er, dass es nicht nur auf die Unterstützung durch den Chef ankommt, wenn eine Mitarbeiterin neben ihrem Beruf einen Angehörigen zu pflegen hat. „Viel wichtiger ist, dass auch die Kollegen dahinter stehen und Verständnis dafür haben, dass es sich um eine Notlage handelt. Wenn jemand ausfällt, sind es schließlich die anderen, die dessen Arbeit mit erledigen müssen.“
Die neue Info-Box ist in zwei Teile untergliedert. Im ersten Teil finden die Verantwortlichen des jeweiligen Unternehmens Informationen über gesetzliche Regelungen zum Thema „Pflege und Beruf“, Empfehlungen zur praktischen Umsetzung einer Vereinbarkeit, einen Bedarfs-erhebungsbogen zur Mitarbeiterbefragung, wie auch einen Maßnahmenkatalog, der die Vielzahl der betrieblichen Möglichkeiten auflistet.
Ein zweiter Teil richtet sich wiederum direkt an die betroffenen Mitarbeiter und soll ihnen Möglichkeiten aufzeigen, Pflege und Beruf so zu koordinieren, dass beides gelingen kann. „Es geht auch um die Frage, wie man sich selbst entlastet, um den Kopf für die Arbeit wieder frei zu bekommen“, erklärt Bettina Vaupel vom Kompetenzzentrum Frau & Beruf.
Ziel der neuen Info-Box sei nicht nur, das zunehmend wichtiger werdende Thema Pflege und Beruf zu enttabuisieren. „Wir wollen auch verhindern, dass jemand wegen der Pflege aus der Arbeit aussteigt, weil wir wissen, wie schwierig dann der Wiedereinstieg ist“, erklärt Mitherausgeberin Petra Kersting.
Interessierte Unternehmen können die Box direkt beim Kompetenzzentrum Frau & Beruf anfordern (Tel. 02305/9215010).

Autor:

Verena Wengorz aus Castrop-Rauxel

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