Aus für Stadtteilmütter? Stadt sucht nach Anschlussfinanzierung

Drei der sieben Stadtteilmütter im Gespräch mit Projektleiterin Astrid Dähnke (r.).
  • Drei der sieben Stadtteilmütter im Gespräch mit Projektleiterin Astrid Dähnke (r.).
  • hochgeladen von Vera Demuth

„Wir haben eine große Nachfrage von syrischen Familien aus den Übergangsheimen an der Harkortstraße“, sagt Stadtteilmanager Manfred Herold über das Stadtteilmütter-Projekt. Jedoch endet dessen Finanzierung im September, so dass die Stadtverwaltung auf der Suche nach einer Anschlussfinanzierung ist.

Bei dem Projekt, das seit Ende 2012 läuft, vom Caritasverband getragen und über das Projekt Soziale Stadt Habinghorst finanziert wird, unterstützen sieben Frauen mit Migrationshintergrund zugewanderte Familien.
Bereits seit einiger Zeit ist auch eine vierköpfige Familie aus Syrien darunter, die vor etwa eineinhalb Jahren nach Deutschland floh. „Durch einen Kinderarzt kam der Kontakt der Familie zur Erziehungsberatungsstelle der Caritas zustande“, weiß Projektleiterin Astrid Dähnke. Es habe die Frage im Raum gestanden, ob das jüngere Kind entwicklungsverzögert sei und Förderung benötige. „Eine unserer Stadtteilmütter stammt aus dem Libanon und hat die Mutter dann begleitet, da sie beide arabisch sprechen.“
Mittlerweile wohnt die Familie, die ein Kind im Kindergartenalter und eines, das die weiterführende Schule besucht, hat, in einer eigenen Wohnung. „Die Stadtteilmütter befragen die Familien und oft kristallisieren sich dann noch weitere Punkte heraus“, erklärt Dähnke. Auch bei der syrischen Familie habe sich herausgestellt, dass sie mehr Unterstützung brauche. So habe die Stadtteilmutter in Gesprächen mit dem Vermieter vermittelt und Hilfestellung dabei gegeben, die Anträge auf Grundsicherung für das Jobcenter auszufüllen.
Um auch zukünftig zugewanderten Familien dabei zu helfen, in Castrop-Rauxel zurecht zu kommen, hoffen die Organisatoren, dass das Stadtteilmütter-Projekt über September hinaus fortgeführt werden kann. „Es sind sich alle einig, dass es eine wichtige Sache ist“, sagt Manfred Herold.
In der kommenden Woche werde es daher ein Gespräch der Bereiche Stadtentwicklung und Frühe Hilfen geben, um auszuloten, wie man es finanzieren könne. „Es geht um die Koordination des Projekts, die Ausbildung der ehrenamtlichen Stadtteilmütter und darum, dass sie eine Ansprechpartnerin haben“, macht Herold deutlich. Daneben könne man weiterdenken, ob qualifizierte Stadtteilmütter auf 450-Euro-Basis bezahlt würden.
Da das Projekt künftig zudem losgelöst vom Projekt Soziale Stadt Habinghorst sein werde, sollte es auf die ganze Stadt ausgeweitet werden, so Herold. Denn viele der syrischen Familien, die nachfragten, wohnten beispielsweise in Merklinde/Bövinghausen.
Der Stadtteilmanager hofft auf die Bundesinitiative „Netzwerke Frühe Hilfen und Familienhebammen“. Von ihr habe man über das Jugendamt der Stadt Bielefeld erfahren. „Die Stadt könnte formlos einen Antrag ans Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen stellen und eine Förderung erhalten“, glaubt Herold.„Wenn das so wäre, hätten wir gute Nachrichten.“

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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