"Halloween war für uns was ganz Besonderes"

Eugenia Harrison erzählte dem Stadtanzeiger von ihrer Kindheit in Irland.
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  • hochgeladen von Verena Reimann

„Wenn der Oktober anbrach, waren wir alle schon immer ganz aufgeregt, denn Halloween stand vor der Tür“, berichtet Eugenia Harrison (53). Für den Stadtanzeiger erinnerte sich die gebürtige Irin, wie sie den 31. Oktober als Kind in Irland feierte.
„Wir waren damals fünf Geschwister und meine Eltern hatten nicht viel Geld. Aber trotzdem habe ich sehr schöne Erinnerungen an meine Kindheit. Vor allem Halloween war für uns was Besonderes, fast wie Weihnachten“, erzählt die 53-Jährige. Eugenia Harrison wuchs in den 60ern in Dublin auf. Jedes Jahr freute sie sich bereits Wochen vor Halloween auf den Brauchtumstag. Gemeinsam mit ihren Geschwistern und Freunden bastelte sie dann Kostüme und Masken für das Halloween-Fest. „Kaufen konnte man damals noch keine Kostüme. Dafür hätten wir aber auch sowieso kein Geld gehabt“, erklärt die Castrop-Rauxelerin.
Mit den selbst gebastelten Hexen-, Gespenster- und Monsterkostümen ging es dann für Eugenia Harrison im Dunklen am Halloween-Tag los. Mit einer großen Gruppe von Kindern lief sie von Tür zu Tür. „Den Spruch ‚Süßes oder Saures‘ gab es damals gar nicht. Wir haben einfach um eine Spende für unsere Halloween-Party gebeten“, berichtet die Englischdozentin. Statt Süßigkeiten heimsten die Kinder damals bei Freunden und Nachbarn Obst und Nüsse ein. „Vor allem Granatäpfel waren für uns Kinder damals was ganz Besonderes“, so Harrison.
Im Anschluss feierte die Irin dann mit allen Kindern in der Nachbarschaft ein großes Halloween-Fest. Ein großes Lagerfeuer wurde gemacht und bis spät am Abend gefeiert, gelacht und Leckereien des „Beutezuges“ genascht.
Eine weitere Besonderheit des Tages war und ist „Barmbrack“ in Irland. Jedes Jahr buk meine Mutter diesen irischen Früchtekuchen für Halloween. Traditionell werden Dinge, wie zum Beispiel Ringe, Münzen oder Stoffreste in Papier eingewickelt und eingebacken“, erklärt die Mutter einer Tochter. Der irische Brauch soll den Menschen an Halloween, mithilfe der eingebackenen Dinge, die Zukunft vorhersagen.
„Das Einzige, was es nicht in Irland gab, war die Tradition des Kürbis-Schnitzen. Dies ist ein Brauch, der wohl eher in den USA entstanden ist“, berichtet die Irin.
Verbringt die Castrop-Rauxelerin denn auch heute noch manches Mal Halloween in der alten Heimat? Eugenia Harrison: „2010 bin ich mit meinen deutschen Freundinnen nach Irland gereist. Dort haben wir dann ganz groß Halloween in den Dubliner Pubs gefeiert. Das war einfach toll.“

Autor:

Verena Reimann aus Oberhausen

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