Hilfe benötigt: Im Tierheim am Deininghauser Weg herrscht der Ausnahmezustand

Hund Grisu wurde in einer Wohnung zurückgelassen. Foto: Thiele
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  • Hund Grisu wurde in einer Wohnung zurückgelassen. Foto: Thiele
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„Da kommt schon wieder der Nächste“, stöhnt Roswitha Heise. Die 1. Vorsitzende des Castroper Tierschutzvereins hat zurzeit keine ruhige Minute. Fast täglich kommen neue Hunde und Katzen ins Tierheim am Deininghauser Weg. Dringend werden Hilfen und Spendengelder benötigt.
„Im Moment ist es eine Katastrophe. Wir haben keine einzige Box mehr frei“, berichtet die Tierschützerin verzweifelt. „Im Grunde können wir keinen Hund mehr annehmen. Aber man mag sich ja nicht vorstellen, was dann mit den Tieren passiert“, sorgt sie sich.Viel zu wenig Zeit bleibt ihr deshalb, sich um die wirklichen Notfälle zu kümmern.
Besondere Sorgen macht Roswitha Heise der sechsjährige Kater Murphy. Dieser wurde zusammen mit seiner Partnerin Smokey abgegeben. Er leidet an Epilepsie – ein Problem, mit dem sich die Besitzerin des Tieres nicht mehr belasten wollte. Auch wenn die Anfälle im Tierheim nicht mehr auftraten, ließ der Kater gesundheitlich stark nach und seine Vorerkrankung führte zu einer Erblindung. Dabei wurde Heise allerdings auch Zeugin einer wahren Katzenliebe. „Seine Partnerin Smokey kümmert sich aufopfernd um ihn. Sie bewacht und beschützt ihn vor anderen Katzen. Diese innige Zuneigung der beiden Tiere ist einfach nur rührend“, schwärmt sie und hofft darauf, dass sich nette und verantwortungsvolle Menschen finden, die den beiden Tieren ein gemeinsames neues Zuhause bieten wollen.
Auch der Hund Grisu ist ein kleines Sorgenkind. Bei einer Wohnungsauflösung wurde er zurückgelassen und verbrachte viele Tage ohne Futter und Wasser. Nun sei der kleine Hund, dessen Alter auf 10 bis 12 Jahre geschätzt wird, gesundheitlich stabil. Aufgrund seines Alters und einer behandlungsbedürftigen Vorerkrankung gehört er jedoch zu den schwer vermittelbaren Fällen. „Man hat viel Arbeit mit ihm“, weiß Tierheimleiterin Ute Cremer. „Aber vielleicht findet sich ja ein Mensch, dem seine Krankheit nichts ausmacht“, hofft sie.
Um den Tieren helfen zu können, wird vor allem Geld benötigt. „Unsere monatlichen Ausgaben belaufen sich auf 14.000 bis 16.000 Euro“, erklärt Heise. Allein durch die Kastration von Wildkatzen würden große Summen verbraucht. Zudem habe man viele Hunde zu betreuen, die wegen ihres hohen Alters oder eines schwierigen Charakters keine Vermittlungschancen mehr haben. Auch ehrenamtliche Helfer – insbesondere Handwerker – werden dringend benötigt. „Wir brauchen Fliesenleger. Ein kleiner Stall für beschlagnahmte kleinere Nutztiere müsste gebaut werden. Material wäre da, nur die Handwerker fehlen“, so Ute Cremer. Wer helfen möchte, kann sich unter Tel. 0231 / 486686 bei Roswitha Heise melden.

Autor:

Verena Wengorz aus Castrop-Rauxel

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