Kindertransporte nach Belgien 1938/1939
Anne Prior führt durch die Ausstellung "Gerettet – auf Zeit" entlang der Dinslakener Stolpersteine

Anne Prior | Foto: privat

Am 3. April um 16 Uhr führt Anne Prior, die Vorsitzende des Dinslakener Vereins „Stolpersteine“, durch die Ausstellung „Gerettet – auf Zeit * Kindertransporte nach Belgien 1938/1939“. Veranstalter dieses Rundgangs ist der Verein r(h)ein-kultur-welt. Die Führung wird etwa 90 Minuten dauern und es besteht die Möglichkeit Fragen zu stellen.

Die Ausstellung „Gerettet – auf Zeit“ betreibt Aufklärungsarbeit und ist zugleich ein Warnsignal. Sie konfrontiert mit den leider immer wieder aktuellen Themen: Flucht wegen Krieg, Gewalt, Menschenrechtsverletzungen, Hunger, Terror und Elend - und sie konfrontiert mit der Ablehnung, der Intoleranz - und in diesem Fall besonders gegenüber Kindern, die dazu noch aus ihren Familien gerissen wurden.

Aus dem gesamten Deutschen Reich können 1938 und 1939 etwa tausend jüdische Kinder der Ausgrenzung und Verfolgung im nationalsozialistischen Deutschland entkommen: In 17 Kindertransporten werden sie nach Belgien in Sicherheit gebracht – eine nur vorläufige Sicherheit, wie sich spätestens nach der deutschen Besetzung Belgiens im Mai 1940 herausstellt. Ermöglicht werden die Kindertransporte durch das außergewöhnliche Engagement vieler Organisationen und Individuen in Belgien und im Deutschen Reich. Wichtige Impulse gehen dabei von dem Israelitischen Waisenhaus in Dinslaken aus.

Neben den zentralen Stellen in Berlin und Wien übernimmt der Provinzialverband für jüdische Wohlfahrtspflege in der Rheinprovinz mit Sitz in Köln bedeutende Organisationsaufgaben. Der Stadt Köln kommt aufgrund ihrer geografischen Lage und der Größe der jüdischen Gemeinde eine besondere Rolle zu.
Die Ausstellung stellt nahezu unbekannte Rettungsgeschichten und die außergewöhnlichen Lebenswege der geretteten Jungen und Mädchen vor. Nicht zuletzt thematisiert sie die große Hilfsbereitschaft der belgischen Bevölkerung, der viele Kinder ihr Leben verdanken. In Kooperation mit der Ausstellung wird die Kunstinstallation "Dieses eine Ereignis“. des Künstlers Ludwig Dunkel gezeigt.

Anne Prior beschäftigte sich bereits mit der Situation der jüdischen Mitbürger Dinslakens im Dritten Reich, als sie noch selbstständig mit einer Buchhandlung in Hiesfeld war. Sie hat sich seitdem immer tiefer in das Thema hineingearbeitet und dabei viele Gegebenheiten entdeckt, die der Forschung nicht bekannt waren – und sie ist auch mitverantwortlich für diese Ausstellung. 2015 erschien ihr Buch "Geben Sie diese Kinder nicht auf! Kindertransport nach Belgien und die Schicksale der Bewohner des Israelitischen Waisenhauses Dinslaken 1938–1945“.

Selbstverständlich werden alle Corona-Regeln eingehalten, die zu diesem Zeitpunkt gelten.

Der Eintritt für diese Veranstaltung beträgt 12 € (Schüler und Studenten zahlen 4 €). Anmeldungen sind - wegen der begrenzten Teilnehmerzahl - nur über r_k_w@web.de oder unter 0163 - 391 33 11 (und Überweisung) möglich. Treffpunkt ist der Eingang zur Aula der EBGS, Scharnhorststr. 2, Dinslaken.

Autor:

Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel

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