Kreativ.Quartier Lohberg
Danke Kumpel

Dieses Bild bot sich den Zuschauern am Eingang.
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Schon vor langer Zeit wurde der politische Entschluss gefasst, das Ende des Steinkohlenbergbaus einzuläuten. Und doch trifft es das Revier tief: Die letzten zwei Zechen schließen Ende 2018. Schicht im Schacht. Eine Jahrhundert alte Tradition nähert sich dem Ende.
Die RAG, als Arbeitgeber initiierte an fünf ehemaligen Zechenstandorten Veranstaltungen, welche die Arbeit und Leistung der Kumpel unter und über Tage würdigen und noch mal in Erinnerung bringen sollte. Eine der Veranstaltungen unter dem Motto „Danke Kumpel“ fand auch auf dem Gelände der Zeche Lohberg statt.
Viele, viele Besucher waren gekommen um an dem Ereignis teilzunehmen und teilzuhaben. Und selbstverständlich waren die allermeisten in irgendeiner Form mit dem Bergbau verbunden. So wie Uwe Gnutzmann (82 J.) und Wolfgang Bergmann (84 J.). Beide waren unter Tage tätig. Bergmann als Lehrsprengmeister und Gnutzmann als Steiger. „Wir sehen das Ende der Kohle mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Wir sind froh, dass wir jetzt nicht mehr unter Tage müssen und die Energie nun erneuerbar ist.“ sehen die beiden langjährigen Pensionäre das Ende des Kolheabbaus nicht so dramatisch. Oder Reiner Haselbach (61 J.) und Thomas Schott (58 J.). Die zwei waren bis zum Ende der 2000 unter Tage tätig. Hatten sich aber bereits im Vorfeld des Ruhestandes einer sehr sozialen Aufgabe gewidmet. „Wir engagieren uns schon seit fast 20 Jahren im Volksbund Deutscher Kriegsgräber.“ Sie sorgen für die Pflege und Instandhaltung der Soldatenfriedhöfe in ganz Europa.

Werte vorgelebt

Aber es gab auch viele Stimmen die den Ausstieg noch nicht so ganz überwunden haben und der Politik Vorwürfe machten. In einem aber waren sich alle einig. Das mit dem Bergbau viele Traditionen verbunden sind und besonders viele Werte vorgelebt wurden. Werte wie Kameradschaft, Gemeinschaft – ein Wir – kein ICH, Solidarität, Vertrauen in den Arbeitskollegen und natürlich Respekt vor der Kohle und dem Kumpel!
Auch an die Zeiten des Wirtschaftswunders wurde erinnert. Diese Region wurde nachhaltig durch die Steinkohle geprägt: Sie war der Motor des deutschen Wirtschaftswunders. Wiederaufbau, stetiges Wachstum und steigender Wohlstand wären, gerade in den Gründerjahren der Bundesrepublik, ohne die harte Arbeit der Bergleute nicht denkbar gewesen.
Die RAG hatte im Vorfeld dazu aufgerufen Grußbotschaften zu senden. Und Tausende sind eingegangen. Viele davon wurden auf einer Videoleinwand gezeigt. Sie drückten die Wertschätzung durch persönliche Gedanken und Wünsche aus.

Steiger Lied

Und natürlich war auch das gemeinsame Singen des sogenannten Steiger Lieds: «Glückauf, glückauf, der Steiger kommt...» Bestandteil der Veranstaltung.
Höhepunkt war jedoch die Enthüllung einer Statue aus Stahl in Form eines Bergmannes. In diese Statue sind dutzende von Botschaften aus nah und fern, von prominent bis unbekannt eingraviert. Sie wird als Zeichen der Verbundenheit am Standort stehen bleiben und für die nächsten Jahre und Genrationen in dem neu geschaffenen Kreativ.Quartier Lohberg die Besucher an die früheren Kohlezeiten und Kumpel erinnern.

Autor:

Heinz Haas aus Mülheim an der Ruhr

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