Wie Goya nach Dinslaken kam

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Die Sensation blieb ein echter Geheimtipp der Kulturhauptstadt 2010

Für Dr. Peter Theißen begann eine aufregende Zeit, als Dinslaken zum „Local Hero Nr. 1“ ernannt wurde.

Sein Traum von einer Dinslakener Goya-Ausstellung mit zwei extrem kostbaren und empfindlichen Goya-Gemälden war in greifbare Nähe gerückt. Denn Dinslakens französische Partnerstadt Agen hütet in seinem Museum der Schönen Künste einen wahren Schatz: Fünf echte Goyas, die Frankreich noch nie verlassen hatten. Und noch unglaublicher: Agen war bereit zwei dieser über 230 Jahre alten Kunstwerke nach Dinslaken auszuleihen. Ein Zeitfenster vom 20. Juni bis 12. September tat sich auf. Doch noch war es ein weiter Weg bis zur glücklichen Ausstellungseröffnung.
Das Inhaltliche war schnell in trockenen Tüchern: Um die beiden Goya-Bilder wurde das Ausstellungsmotto: „Visionen von Schrecken und Hoffnung“ konzipiert. Mit dabei auch Goyas berühmte Radierungen „Los Caprichos“ und seine noch heute aufwühlende Reihe „Die Schrecken des Krieges“ („Los Desastres de la Guerra“). Nachdrucke von den Originalen Goya-Druckplatten, die vor dem Spanischen Bürgerkrieg als Bitte um Hilfe an Amerikas Präsident Roosevelt und Englands Premier Churchill geschickt wurden, als Kampfaufruf gegen die Faschisten des Franco -Regimes. Dass diese Drucke in Dinslaken ebenfalls ausgestellt werden konnten, ist einem beherzten Spender zu verdanken, der die Sammlung dafür eigens erwarb. Sicherung und Versicherung waren weitere Hürden, die finanziell, bautechnisch und terminlich gemeistert werden mussten.

Goya-Groß-Alarm

Der Schreiner der Sicherheitswand an der die Goyas hängen sollten, legte mit seinem Generator zwischendurch auch mal alles lahm und löste damit bei der Polizei Groß-Alarm aus. (Die Goyas hingen noch gar nicht - aber die Kabel zur Polizei waren schon installiert).
Doch wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg und mit Hilfe der Stadtwerke, die mit ihrem finanziellen und praktischen Engagement weitereHindernisse aus dem Weg räumten und auch kurzfristig den Ankauf von fehlenden Klimageräten ermöglichten.

Führungen sehr beliebt

Einen großen Anteil am Erfolg der ebenfalls zahlreich angebotenen kostenlosen Führungen hat der Dinslakener Künstler und Goya-Spezialist Alfred Grimm, der mit seinen spannend erzählten Fachwissen zur kunstvollen Aquatinta-Technik bei Goyas-Radierungen die Besucher auf inhaltliche Details und auf die große Meisterschaft in der Tuschätzung aufmerksam machen konnte. Der Hofmaler Goya nutzte seine Kunst, unter Gefahr für Leib und Leben, die Mächtigen lächerlich und das große Leid der Bevölkerung während der spanischen Inquisition zu dokumentieren.
Und was wünschen sich die Macher? „Dass diese Ausstellung auch den Boden für weitere hochkarätige Projekte geebnet hat. Und wir auch überregional den Scheinwerfer auf Dinslaken richten konnten.“
Lesen Sie dazu auch auf www.lokalkompass.de / Dinslaken/ Kultur / „Einmal Goya in die Augen schauen“ oder „Francisco de Goya: Hofmaler und Humanist“. cd (Erschienen im Niederrhein Anzeiger KW 39).

Autor:

Caro Dai aus Essen-Werden

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