Sachgrundlose Befristungen auf dem Arbeitsmarkt

Neulich berichtete die NGG, dass es besonders in der Gastronomie sehr viele sachgrundlose Befristungen bei den Arbeitsverträgen gibt. Doch der Grund liegt hier nicht, dass die Gastronomen und Hotelbetriebe diese Praxis durchführen. Eingeführt wurde dies von der CDU und der FDP. Man wollte so den Arbeitsmarkt flexibler gestalten. Man sollte schneller Leute einstellen können. Doch genau das Gegenteil ist eingetroffen. Damit keine finanzielle Verpflichtung für den Betrieb entsteht, wird pünktlich zur Frist gekündigt. Das gibt weder dem Arbeitsmarkt noch dem Arbeitnehmer entsprechende Planungssicherheit.

Junge Menschen haben in bestimmten Berufen kaum eine Perspektive

Berufseinsteiger und Azubis haben besonders in der Gastronomie kaum eine Perspektive. Die Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen sind extrem hart und familienfeindlich. Krankheitsfälle werden kaum geduldet und es folgt schnell eine Kündigung. In den meisten Fällen muss der Arbeitnehmer die Arbeitsmittel selbst stellen. Schulungen und Weiterbildungen werden ebenfalls meist nie durchgeführt, da dies ja „unnötige Kosten“ für den Betrieb sind. In kaum einen anderen Berufsstand sind die Abbruchsquote so hoch, wie in der Gastronomie. Selbst Azubis, welche ihre Ausbildung geschafft haben, führen immer seltener ihren Beruf aus.

Gastronomie in der Kritik

Immer wieder steht die Gastronomie in der Kritik, nicht genug für die Nachwuchskräfte zu tun. Bis heute ruhen sich die Verbände aus und sprechen von einer glänzenden Zukunft. Doch nur weil eine Menge Hotels gebaut werden und der Bedarf an „Fachkräften“ steigt, bedeutet das nicht, dass es keine Probleme gibt. Denn auch die Bezahlung der ausgebildeten Fachkräfte ist mehr als Karg. So erhält ein Servicepersonal, nach Tarif, in Schleswig-Holstein nur wenig mehr, als Hartz IV Niveau. Doch müssen Saisonarbeiter den ganzen Tag arbeiten.

Autor:

Astrid Böhler aus Dinslaken

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