Kein Grund zum Feiern: 20 Jahre Friedensdorf in Angola und der 54. Hilfseinsatz

Sontag reist ein Friedensdorf-Team in das südwestafrikanische Land. Am 6. Mai fliegen in Deutschland behandelte Kinder zurück in das Land der (traurigen) Rekorde, am 9. Mai landet ein Flugzeug in Düsseldorf, das auf keiner Anzeigetafel steht, aber dessen Passagiere größtenteils umgehend medizinisch versorgt werden müssen. Aktuelles im Blog.

Die Osterferien neigen sich in Nordrhein-Westfalen dem Ende zu und am Düsseldorfer Flughafen tummeln sich Urlauber sowie Geschäftsreisende. Am Sonntagabend wird ein Team vom Friedensdorf nach Angola aufbrechen um das vor Ort zu machen, was das Friedensdorf seit 20 Jahren macht. Die Ausreiseformalitäten und Vorbereiten für Kinder treffen, die so schwer erkrankt oder verletzt sind, dass sie in Angola nicht medizinisch versorgt werden können.

Auch nach zwei Jahrzehnten stellt sich derweil keine Routine ein. Auch wenn die Mitarbeiter der Oberhausener Hilfsorganisation alle sechs Monate vor Ort sind. Das Stadtbild Luandas verändert sich innerhalb eines halben Jahres immens. Was wenige wissen: die Hauptstadt des südwestafrikanischen Landes ist die teuerste der Welt. Nirgends kostet die Übernachtung in einem Hotelzimmer mehr, ist selbst ein einfaches Mahl im Restaurant kostspieliger, beherrschen mehr teure Autos den Verkehr. Und auf der anderen Seite führt Angola ebenso ganz andere, traurige Rekorde an. So ist die Kindersterblichkeit extrem hoch, der Lebensstandard des Großteils der Bevölkerung niedrig und die Zahl der nach dem langen Bürgerkrieg verbliebenden Landminen höher als die Bevölkerungsanzahl.
Das Friedensdorf-Team ist gespannt, welche Entwicklungen sich im letzten halben Jahr ergeben haben, welche neuen Rekorde aufgestellt wurden. Eine Woche lang werden sie dann wieder täglich junge Patienten vorgestellt bekommen. Schlimme Knochenentzündungen, Fehlstellungen, angeborene Erkrankungen kündigte die Partner Organisation bereits in dem Schriftverkehr der letzten Wochen an.
Am Dienstag den 6. Mai wird dann eine Maschine das Rollfeld in Düsseldorf verlassen, die auf keiner Anzeigetafel zu finden sein wird. An Board Dutzende Kinder, die Luanda und Angola ebenfalls ein halbes Jahr nicht gesehen haben, weil sie in Deutschland waren. Hier wurden sie in Krankenhäusern kostenlos operiert, bekamen endlich die Hilfe, die in dem so reichen und doch auch so armen Heimatland nicht möglich war. Die Kinder werden sich vermutlich nicht so sehr für das veränderte Stadtbild interessieren, gilt doch die größte Vorfreude – natürlich- stets dem Wiedersehen mit Mama und Papa.
Am 9. Mai morgens wird wiederum eine der ersten Maschinen des Tages nicht auf den Anzeigetafeln im Flughafen Düsseldorf zu sehen sein. Stattdessen werden aber eine Vielzahl von Krankenwagen und Bussen auf dem Rollfeld die Passagiere erwarten.
Seit 20 Jahren hilft das Friedensdorf in Angola. Genau 54 Hilfseinsätze wurden seit 1994 durchgeführt. Ein Jubiläum, das kein Grund zum feiern ist. Ein Grund zum Feiern wäre es, wenn die Kinder zu Hause behandelt werden könnten. Die Hoffnung bleibt, dass eines Tages die rasanten Veränderungen auch eine infrastrukturelle im Gesundheitssektor mit sich bringen.
Das Team, das am Sonntag fliegt wird seine Eindrücke in einem Blog festhalten (so es die Internet-Verbindung zu lässt) und auch auf der Friedensdorf-Facebook Seite regelmäßig berichten. Unter http://friedensdorf.de/Aktuelles-Blog.html werden sich dann regelmäßige, aktuelle Informationen finden.

Autor:

Ana Lange aus Dinslaken

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