Rosi für Kinderherzen
Von Herzen für Kinder

Foto: Dunja Vogel
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Seit Januar letzten Jahres widmet Rosi Karbach ihre Freizeit dem Nähen von Kleidung für Sternenkinder, Frühchen und Säuglinge sozialschwacher Familien (der NA berichtete).
Rosi Karbach sitz vor ihrer Nähmaschine im Raum unter dem Dachgeschoss ihrer Wohnung. Um sie herum Schränke und Regale voll mit bunten Stoffen. Sie stellt daraus Einschlagdecken für Sternenkinder her. Aus weichem buntem Stoff, dazu eine kleine Schleife mit zwei Engeln als Anhänger. Mehr ist es nicht, aber es bedeutet so viel: Rosi Karbach näht winzige Teile wie diese für Totgeburten. Sie möchte damit „Sternenkindern“, die es vor, während oder nach der Geburt nicht schaffen, Würde und den Eltern ein wenig Trost geben.
Der Gedanke ist, dass ein Engel „mit dem Baby auf die Reise geht“, sagt Rosi Karbach und „der andere von den Eltern behalten wird, um eine erinnernde Verbindung herzustellen.“
In einem Zeitungsartikel las sie damals von einer Mutter, die ihr Sternenkind nach der Geburt unbekleidet in einem Plastikbeutel überreicht bekam. „Das schockierte mich und ging mir nicht mehr aus dem Kopf“, erzählt die 68-Jährige. Der Gedanke, dass diese Kinder auf „ihrer Reise“ nicht frieren sollen, treibt sie seitdem in ihrer Arbeit an.
Mittlerweile ist ihr Projekt „Rosi für Kinderherzen“ gewachsen. Rosi Karbach näht inzwischen auch Bekleidung für Frühgeborene, die es schaffen und durchkommen und für Säuglinge sozialschwacher Familien. Gerade bei den Frühchen gäbe es das Problem, dass es regulär keine Kleidung in den winzigen Größen gibt. „Oft liegen sie in Mullwindeln oder in viel zu großen Socken und Mützchen im Inkubator“, so Karbach. Da sei ein Stück Stoff – als kleines Leibchen genäht – nicht selten ein schöner Farbtupfer auf der Frühchen-Station eines Krankenhauses.
Bis zu sechs Stunden täglich stellt sie allerlei Dinge her, die ein Neugeborenes benötigt: Wickeltaschen, Decken, Hosen, T-Shirts, Bodys, Mützchen und kleine Greifspielzeuge. Alles handgemacht, jedes Teil ist ein Unikat. Die Starterpakete mit zwei Hosen, zwei T-Shirts, einem Body und einem kleinen Spielzeug werden über die umliegenden Krankenhäuser, die Caritas, das Jugendamt und seit neuestem auch über den Düppelpunkt verteilt. Unterstützt wird sie mittlerweile von etwa 20 Frauen, die ebenfalls nähen, stricken, häkeln oder basteln. „Über Zeitungsartikel sind meine Mitstreiterinnen auf mich und meine Arbeit aufmerksam geworden“, erzählt die Ehrenamtlerin und ist „wahnsinnig dankbar und stolz auf das, was wir als Gruppe bisher geschafft haben.“ Für den Zusammenhalt, aber auch, um den fleißigen Helferinnen ein Dankeschön auszusprechen, lud Rosi Karbach die Damen vor Kurzen zum gemeinsamen Frühstück ein.
Neben Wickeltaschen, kleinen Greifspielzeugen und Decken für Inkubatoren haben die Frauen bisher 458 Hosen, 447 T-Shirts, 35 Bodys, 1482 Mützen und 288 Einschlagdecken für Sternenkinder hergestellt. Finanziert haben sie alles mit eigenen Mitteln. Daher freuen sie sich über Spenden in Form von Stoffen (spezielle für Kinderkleidung), Füllwatte, Bündchen, Muster, Garn, Nadeln, Bänder, Spitze, Druckknöpfe und vieles mehr. „Am meisten wäre uns natürlich mit einem Gutschein für ein Stoffgeschäft geholfen“, weiß Karbach, so könne man gezielt besorgen, was benötigt wird.
Wer das Projekt Rosi für Kinderherzen unterstützen möchte, kann sich direkt an Rosi Karbach (Tel. 0160-3769424).

Autor:

Dunja Vogel aus Voerde (Niederrhein)

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