Extraschicht: Ein Hoch auf die Kultur

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Hervest. Kunst und Kultur zwischen Stahldrähten, Dampfmaschinen und historischen Gebäuden – die Extraschicht beim CreativQuartier an der Zeche Fürst Leopold war ein voller Erfolg. Zur 18. Nacht der Industriekultur sind über 6000 Menschen nach Hervest gekommen. Von nah und fern strömen die Kulturbegeisterten auf das Gelände. Sie wollen Kultur in ihrer Vielfalt erleben.

In der Kaue zeigen 19 bildende Künstler der internationalen Künstlergruppe ihre Werke in einer Ausstellung. Im Anschluss daran beginnt eine große Lasershow. Die Waschkaue füllt sich zunehmend mit Menschen. Bei Anbruch der Dunkelheit lassen die Laser die Halle dann passend zur Musik in neuem Licht erstrahlen. Zusätzliche Nebelmaschinen lassen die Kaue verzaubert und geheimnisvoll erscheinen.

Den ganzen Abend über sorgen Musiker und Sänger für eine musikalisch entspannte Atmosphäre. In der Galerie der Traumfänger spielen das Rock Orchester Oberhausen und Chorioso live on stage. Im Vinylcafé Schwarzes Gold die Musiker Akra Boa und Shori Docto, sowie „Schall und Rausch“. Zuhörer können über den Abend verteilt den Live-Auftritten eklektischer Musik lauschen, von Jazz bis Rock. In der Maschinenhalle Fürst Leopold ist „little Nork“ zu hören.

Guten Anklang findet vor allem auch das Rätsel der Live-Escape-Room-Show. Über 2000 Menschen wollen es an den einzelnen Stationen der Anlage lösen. Am Sandstrand sitzt Künstler und Musiker Norbert Then mit seiner Gitarre. Er rief einst die Galerie der Traumfänger ins Leben und freut sich, wieder hier zu sein: „Es ist schön zu sehen, was hier passiert – und wie es mit der Galerie der Traumfänger weitergeht“, sagt er. Eine seiner Skulpturen ist eine Traumfänger-Figur, die auch im Film „Der lange Abschied von der Kohle“ zu sehen ist. In diesem zeigt sich, wie Geschichte und Kultur miteinander verwoben sind.
Schließlich liegt der thematische Schwerpunkt der Extraschicht auf dem Ausstieg der Kohle. Ende des Jahres werden die letzten beiden deutschen Steinkohlezechen in Bottrop und Ibbenbüren im Münsterland geschlossen.

Eine kurze extra Schicht der Extraschicht: Knapp 1,5 Millionen Euro kostet das ganze Event. Mit acht Stunden voller Erlebnisse. An 50 Orten. Mit 2000 Künstlern. Über 200.000 Besuchern. In über 22 Städten, darunter Dorsten. Mittlerweile schaut der Pott mit Stolz auf die Zechenzeit zurück und gleichzeitig nach vorne. Mit der Veranstaltung zeigen sich Wege auf, wie die historischen Gebäude kulturell in neuer Blüte erstrahlen können. Auch wenn hier keine Kohle mehr im üblichen Sinne gescheffelt wird, sagt das eines aus: Hier ist noch lange nicht Schicht im Schacht.

Autor:

Marie-Therese Gewert aus Dorsten

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