Das Leben einer Kunstfigur

Der Dortmunder Sprechchor lässt wieder etwas von sich hören. | Foto: Hupfeld

Diese Theaterarbeit ist definitiv ein Experiment: 80 Darsteller für 100 Zuschauer auf engstem Raum im Studio des Schauspiels. Ein dionysisches Stimmkonzert, eine existentielle Choreographie der Körper, Klänge und Geschichten.

Seit Beginn der Spielzeit probt der Dortmunder Sprechchor unter Leitung des Regietrios Thorsten Bihegue, Christoph Jöde und Alexander Kerlin an der Stückentwicklung „Das phantastische Leben der Margot Maria Rakete“. Premiere ist am 1. Juni.

80 Menschen erzählen gemeinsam die Lebens-Geschichte einer Figur – geht das überhaupt? Erst recht, wenn man davon ausgeht, dass diese Margot Maria Rakete eine monströse Identität besitzt, die sich aus der Summe aller Biographien und Körper der Chormitglieder zusammensetzt?

Der Chor sagt: Margot Maria Rakete ist das Material, das wir selbst sind – und zugleich ist sie eine ideale Sehnsuchtsfigur: Ein kollektiv programmierter Avatar, der alle Täler und Gipfel des Glücks kennt und mit 5000 Jahren Lebenserfahrung durch Zeitalter spaziert wie andere durch Stadtparks.

Chöre gibt es auf der Bühne, seit das Theater erfunden wurde. Im zeitgenössischen Theater hat es einige Versuche gegeben, den Chor auf die Bühne zurückzuholen. Doch das Theater der Einzelfiguren bleibt das bekanntere Modell. Der Dortmunder Sprechchor dreht den Spieß um – und arbeitet an einem kollektiven Theater, das den Einzelnen nie ganz vergisst: „Das phantastische Leben der Margot Maria Rakete“ ist ein zutiefst sinnlicher Abend über das Erzählen von Identität, Geschichte und Erinnerung, ein Abend über Leben und Sterben.

Premiere: 1. Juni, weitere
Termine: 2., 8., 15. und 28. Juni.

Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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