Die Augen öffnen

Oberbürgermeister Ullrich Sierau und Minister Guntram Schneider bei der Eröffnung der Ausstellung. Sie soll Verbraucher für das Thema Kinderarbeit sensibilisieren. | Foto: Schmitz
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Sie schuften im Steinbruch oder in einer Näherei, oft zwölf bis 15 Stunden am Tag, dabei sollten sie eigentlich in der Schule sein und lernen - weltweit müssen mehr als 100 Millionen Kinder tagtäglich arbeiten.

Arbeits- und Sozialminister Guntram Schneider hat jetzt im Kindermusem Mondo mio eine Wanderausstellung gegen Kinderarbeit eröffnet:
„Wir wollen damit auf den unglaublichen Skandal aufmerksam machen, dass weltweit mehr als 100 Millionen Kinder zwischen fünf und 17 Jahren unter unvorstell­baren und ausbeuterischen Bedingungen arbeiten müssen. Das heißt täglich 12 bis 15 Stunden im Steinbruch, in der Fabrik oder einer Näherei für einen Lohn, der zum Leben nicht reicht“, sagte der Minister.

Schneider appellierte an die Verbraucher, durch ihr Konsumverhalten ein Zeichen gegen solche schlimmen Formen der Kinderarbeit zu setzen: „Achten Sie beim Kauf auf unabhängige Güte­siegel, die garantieren, dass ein Produkt ohne Kinderarbeit hergestellt worden ist. Oder fragen Sie beim Kauf ganz einfach danach!“ Es sei wichtig, dieses Thema immer wieder anzusprechen und es dadurch im öffentlichen Bewusstsein zu verankern.

„Und faire Arbeit weltweit“, fügte der Minister hinzu, „kommt auch den Beschäftigten bei uns zugute. Denn Dumpinglöhne in anderen Ländern ziehen auch bei uns die Löhne nach unten und üben einen ungeheuren Konkurrenzdruck gerade auch auf die Unternehmen aus, die ihren Beschäftigten für gute Arbeit gutes Geld zahlen wollen.“

Die Ausstellung zeigt Initiativen in NRW, die mit ihrer Arbeit gegen ausbeuterische Kinderarbeit mobil machen. Und sie gibt Anregungen, worauf Verbraucher achten sollten, wenn Sie Produkte suchen, die ohne Kinderarbeit hergestellt worden sind. „Mit der Ausstellung“, so Schneider weiter, „wollen wir auch die Arbeit dieser engagierten Menschen würdigen, die sich gegen Kinderarbeit stark machen.“

Guntram Schneider hatte bereits 2011 mit den nordrhein-westfälischen Sozialpartnern die „Gemeinsame Erklärung gegen schlimmste Formen von Kinderarbeit“ unterschrieben. Darin setzten sich die Unterzeichner dafür ein, nur ohne schlimmste Formen der Kinderarbeit entstandene Produkte zu verwenden, die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibili­sieren und mit Initiativen gegen Kinderarbeit zu kooperieren. Die Landesregierung hat 2012 mit dem Tariftreuegesetz festgelegt, dass öffentliche Aufträge nur an Unternehmen vergeben werden, die keine Produkte aus Kinderarbeit einsetzen.

Nach Schätzung der Internationalen Arbeitsorganisation müssen weltweit etwa 215 Mio. Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 17 Jahren arbeiten
115 Millionen davon leiden unter ausbeuterischen und oft gesundheits-schädlichen Bedingungen.

Die vom NRW-Sozialministerium geförderte Wanderausstellung ist in Dortmund noch bis zum 15. März zu sehen im Mondo Mio Kinder­museum im Westfalenpark, Florianstraße 2. Geöffnet ist die Schau Di. bis Fr. von 13:30 – 17 Uhr sowie Sa., So. von 11 bis 18 Uhr

Oberbürgermeister Ullrich Sierau und Minister Guntram Schneider bei der Eröffnung der Ausstellung. Sie soll Verbraucher für das Thema Kinderarbeit sensibilisieren. | Foto: Schmitz
Viele Hände schütteln musste der Arbeits- und Sozialminister Guntram Schneider (r.) bei der Eröffnung der Ausstellung zur Kinderarbeit  im Mondo mio.  Die Wanderausstellung ist noch bis zum 15 März dort zu sehen. | Foto: Schmitz
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Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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