SGF am 1. Mai vom DGB ausgeladen
SGF-Informationsstand ist unerwünscht

Traditionell endet die DGB-Mai-Kundgebung mit einem großen, bunten Familienfest im Dortmunder Westfalenpark. Wie in den letzten Jahren hatten Parteien und Vereine Gelegenheit sich mit Informationsständen im Park am Fest zu beteiligen. Die Schutzgemeinschaft Fluglärm Dortmund – Kreis Unna (SGF) hat dies aufgegriffen und wollte über die Klimafolgen des Luftverkehrs am Beispiel des Dortmunder Flughafens informieren. Sie wollte dies auch nicht allein sondern gemeinsam mit Akteuren des Klimabündnisses Dortmund tun.

Auf einen entsprechenden Antrag hin, gab es von der DGB Region Dortmund/Hellweg-Geschäftsführerin Jutta Reiter folgende Antwort: „Wie Euch sicher bekannt ist, unterstützt der DGB den Flughafen in Dortmund. Daher werden wir eure Anmeldung für einen Infostand im Westfalenpark nicht berücksichtigen können.“

Hierzu gibt es eine nachfolgende Stellungnahme: „Mit Befremden nehmen wir die Entscheidung der DGB-Geschäftsführerin Jutta Reiter zur Kenntnis. Wer sich gegen den Dortmunder Flughafen ausspricht, ist auf Veranstaltungen des Dortmunder DGB offensichtlich nicht erwünscht,“ so das Resümee. Und weiter: Dahingestellt sei, dass die von Jutta Reiter + Co erwünschten und zugelassenen Umweltorganisationen wie Attac, DEW kommunal, der BUND, der VCD an Ihrer ablehnenden Haltung zum Dortmunder Flughafen in der Vergangenheit keinen Zweifel gelassen haben. Hier wird mit zweierlei Maß gemessen. Ebenso befremdlich ist, dass mit dieser Entscheidung gleichzeitig das Dortmunder Klimabündnis ausgeladen worden ist. Und hiermit ignoriert wird, dass selbstverständlich die zahlreichen in der SGF organisierten Gewerkschaftsmitglieder eine ganz andere Position vertreten.

Stattdessen wird eine kritiklose Haltung zum Flughafen eingenommen ohne zu bedenken, dass

- seit 1999 mehr als 500 Millionen Euro an Subventionen zu Lasten des Stadtwerkekonzerns und seiner Mitarbeiter bereitgestellt worden sind während gleichzeitig die ÖPNV-Infrastruktur auf Substanzverzehr gefahren wird,

- mit dieser Subventionspolitik ein Billigflughafen finanziert wird, der in Verbindung mit Low-Cost-Carrier wie WizzAir Teil der Infrastruktur zur Akquisition von Billig-Arbeitnehmer für den westdeutschen Arbeitsmarkt ist,

- mit der von ver.di seinerzeit mitgetragene Gründung der Flughafen Handling GmbH eine Auslagerung erfolgt ist, die letztendlich nur das Ziel hatte dem Entgeltniveau des bestehenden Flächentarifvertrags zu entgehen,

- Zeitarbeitsunternehmungen regelmäßig am Dortmunder Flughafen eingebunden werden,

- allein im Jahr 2019 durch den Dortmunder Flughafen induzierten Flugverkehr rund 725.000 Tonnen klimaschädliche Treibhausgase freigesetzt worden sind, vergleichbar mit den CO2-Emissionen einer 70.000 Einwohner großen Stadt,

- er im völligen Gegensatz zu der auch durch den DGB-Bundesverband propagierte sozial- und klimaverträgliche Mobilitätswende steht.

Die SGF erkennt hier den Wunsch für ein „Friede-Freude-Eierkuchenfest“ – kritische Begleitstimmungen unerwünscht!

Die SGF wird ihren Unmut gemeinsam mit anderen Beteiligten von Dortmunder Umweltorganisationen durch eine Protest- Aktion auf dem Vorplatz zum Haupteingang des Dortmunder Westfalenparks, Bereich Florianstrasse den Teilnehmer des DGB-Demonstrationszuges am 1. Mai zwischen 11:30 und 13:00 Uhr kundtun.

Autor:

Rita-Maria Schwalgin aus Dortmund-City

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