Chess-Meeting: Karjakin schließt zur Spitze auf

Sergey Karjakin in der fünften Runde des Chess Meetings. | Foto: Sparkassen Chess Meeting/phoca
  • Sergey Karjakin in der fünften Runde des Chess Meetings.
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Wladimir Kramnik, Ruslan Ponomariov und Sergey Karjakin liegen beim Sparkassen Chess-Meeting nach fünf Runden mit 3,5 Punkten in Front. Die Verfolgergruppe bilden Peter Leko, Fabiano Caruana und Arkadij Naiditsch mit 3,0 Punkten. Der Großteil der deutschen Spieler musste bislang Lehrgeld zahlen.
Das Spitzenduell der 5. Runde zwischen Wladimir Kramnik und Ruslan Ponomariov endete unentschieden. Der 27-jährige Ukrainer wählte mit den schwarzen Steinen das Angenommene Damengambit und fand im 11. Zug eine starke Neuerung. Kramnik vermied in der Folge jegliche Komplikationen und ließ den Tausch aller Leichtfiguren zu. Es entstand ein ausgeglichenes Schwerfiguren-Endspiel. Beide Spieler agierten fehlerlos, so dass das Remis nach 37 Zügen folgerichtig war. „Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis, denn ich war mit der Variante nicht so vertraut und musste am Brett gute Züge finden“, meinte Ponomariov nach der Partie.
Sergey Karjakin schloss durch einen Sieg gegen Daniel Fridman zur Spitze auf. Der Deutsche ließ sich auf eine weit analysierte Variante der Caro-Kann-Verteidigung ein, in der Karjakin bekanntermaßen ein Experte ist. Fridmans Vorhaben sollte sich rächen, denn der 22-jährige Russe setzte seinem Gegner im Mittelspiel einen feinen neuen Zug vor. Nur zwei Züge später beging Fridman den entscheidenden Fehler. „Hiernach stehe ich deutlich besser. Ich musste nur noch einige präzise Züge finden. und danach gewinne ich forciert die Qualität“, zeigte sich Karjakin im Anschluss überzeugt von seiner Strategie.
Fabiano Caruana liegt nach seinem Sieg gegen Jan Gustafsson bei drei Punkten. Der 19-jährige Shootingstar aus Italien war seinem Gegner an diesem Tag deutlich überlegen. In einer Spanischen Partie nutzte er seine Vorteile, um im Mittelspiel eine günstige Stellung herbeizuführen. Er gab einen Turm für Läufer und Bauer, wonach seine Figuren das Brett beherrschten und den schwarzen König bedrohten. In Zeitnot hätte dem Deutschen nur noch eine übermenschliche Verteidigungsleistung geholfen. Diese kam nicht, so dass Gustafsson kurz vor dem Matt aufgab. „Nach meinem schwachen Start komme ich langsam ins Turnier. Jetzt muss man schauen, was nach oben noch drin ist“, ließ sich Caruana nach der Partie entlocken.
Georg Meier und Peter Leko trennten sich remis. In einem bekannten Abspiel der Katalanischen Verteidigung zeigten sich beide bestens präpariert, so dass das Gleichgewicht niemals gestört wurde. Das Remis entstand nach 24 Zügen durch Zugwiederholung.
Mateusz Bartel und Arkadij Naiditsch spielten die längste Partie des Tages. Im Mittelspiel goß Bartel durch ein Qualitätsopfer gehörig Öl ins Feuer. Naiditsch wehrte die Drohungen gegen seinen König ab und leitete ins Endspiel über. Das Material war allerdings stark reduziert, und Bartel leistete mit zwei Läufern gegen Turm und Läufer starken Widerstand. Der 26-jährige Dortmunder zog alle Register, um seinen ersten Sieg zu landen. Zuerst schien der Pole das Gleichgewicht halten zu können, doch die lange Spieldauer forderte ihren Tribut. Im 108. Zug übersah Bartel eine taktische Abwicklung und verlor entscheidend Material. Nach sieben Stunden und fünf Minuten gab er auf.
Das Sparkassen Chess-Meeting geht nach einem spielfreien Tag am Donnerstag, dem 19. Juli, mit der 6. Runde weiter. Am Mittwoch findet in der Geschäftsstelle des Titelsponsors, Sparkasse Dortmund, eine Autogrammstunde mit allen Großmeistern statt. Unter den Besuchern werden zahlreiche Sachpreise verlost. Die Paarungen der 6. Runde lauten: Jan Gustafsson-Arkadij Naiditsch, Ruslan Ponomariov-Mateusz Bartel, Daniel Fridman-Wladimir Kramnik, Peter Leko-Sergey Karjakin und Fabiano Caruana-Georg Meier. Die Partien beginnen um 15 Uhr. Spielort ist das Schauspielhaus Dortmund.

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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