"'Wegwerfmentalität‘ sich leider hartnäckig festgesetzt"

Bei Frühjahrsreinigung unter Regie des SPD-Ortsvereins wurde Kirchderne vom wild entsorgten Unrat befreit

Nicht nur Schnapsflaschen, Joghurtbecher, Pizzakartons und Zigarettenschachteln fanden die fleißigen Sammler*innen, die sich trotz Regen und Wind am Samstagmorgen (16.3.) aufgemacht hatten, um Kirchderne von Müll und Unrat zu befreien. Zur schon traditionellen Frühjahrsreinigung hatte der SPD-Ortsverein alle Kirchderner*innen eingeladen.

„Leider war das Wetter in diesem Jahr nicht auf unserer Seite“, meinte SPD-Ortsvereinsvorsitzender Oliver Champignon. Er konnte wesentlich weniger Teilnehmer als in den Vorjahren an der Stadtbahn-Haltestelle "Kirchderne", dem Startpunkt der Reinigung, begrüßen. Doch die, die zur Straße Im Karrenberg gekommen waren, um zu helfen, ließen sich vom schlechten Wetter nicht aufhalten. Mit Müllsäcken, Greifzangen und Arbeitshandschuhen ausgestattet zogen sie zu einigen neuralgischen Orten, die nach der Erfahrung immer wieder als wilde Müllkippe dienen.

Wie in jedem Jahr hatte die EDG für die Ausrüstung gesorgt und auch die Kosten für die Entsorgung des eingesammelten Mülls übernommen. Im Rahmen des Aktionsprogramms „Sauberes Dortmund“ können sich Vereine anmelden und sich an „Putz- und Aufräumaktionen“ beteiligen.

In diesem Jahr gab es indes keine spektakulären Funde wie in den vorherigen Jahren, als die Sammler und Sammlerinnen Mopeds, Matratzen und Tresore fanden. Der ungewöhnlichste Fund war lediglich ein Fahrradsattel.

Auffällig war allerdings, dass besonders an der Stadtbahnhaltestelle und den Zu- und Abwegen achtlos weggeworfene Chipstüten, Zigarettenschachteln und nicht verrottendes Verpackungsmaterial aus Kunststoff gefunden wurden.

„Offensichtlich wird auf dem Nachhauseweg oder auf dem Weg zur Arbeit bzw. Schule alles, was nicht mehr benötigt wird, einfach weggeworfen, auch wenn ein Abfalleimer in unmittelbarer Nähe steht oder der Müll ohne große Probleme zum nächsten Müllbehälter mitgenommen werden könnte“, äußerte Ratsvertreterin Heike Gottwald ihr Unverständnis über verantwortungslose Mitmenschen.

„Auf großen Demos für mehr Klima- und Umweltschutz bekunden die Menschen ihren Willen zur Veränderung, vor der eigenen Haustür scheint die ‚Wegwerfmentalität‘ sich leider hartnäckig festgesetzt zu haben“, pflichtete ihr Karin Heiermann, SPD-Fraktionssprecherin in der Bezirksvertretung (BV) Scharnhorst, bei.

Auch im nächsten Jahr werden deshalb alle Kirchderner wieder aufgerufen sein, ihren Vorort erneut zu reinigen.