Um Licht ins Dunkel der Evinger Geschichte zu bringen...
Fabido-Familienzentrum Fröbelweg besucht den Evinger Geschichtsverein

Ein Teil der Besucher vor dem historischen Fahnenschrank des Evinger Geschichtsvereins (v.l.n.r.): Kita-Mitarbeiterin Heike Bals, Dr. Volker Schacke, stellvertretender Vorsitzender des Evinger Geschichtsvereins, Konstantin Thachenko mit seinen Söhnen Lukas und Daniel, Erika Losse, Keylie Charlene Losse, Marina Deupewulf und Joline Losse. | Foto: Geschichtsverein Eving
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  • Ein Teil der Besucher vor dem historischen Fahnenschrank des Evinger Geschichtsvereins (v.l.n.r.): Kita-Mitarbeiterin Heike Bals, Dr. Volker Schacke, stellvertretender Vorsitzender des Evinger Geschichtsvereins, Konstantin Thachenko mit seinen Söhnen Lukas und Daniel, Erika Losse, Keylie Charlene Losse, Marina Deupewulf und Joline Losse.
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Die Fabido-Kindertagesstätte Fröbelweg besuchen viele Kinder von Neu-Evingern, die mit der Geschichte des Stadtbezirks noch nicht ganz vertraut sind. Deshalb hatte Kita-Leiterin Petra Orban die Idee: "Um Licht in das Dunkel der Evinger Geschichte zu bringen, fragen wir mal den Geschichtsverein."

So besuchten nun Kinder, Eltern und einige pädagogische Fachkräfte des Fabido-Familienzentrums Fröbelweg gemeinsam die Geschichtswerkstatt in den Räumen des "Evinger Schlosses", dem ehemaligen Wohlfahrtsgebäude, am Nollendorfplatz.

Dr. Volker Schacke berichtete den Besuchern, dass Eving vermutlich im 6. bis 8 Jahrhundert entstanden ist: "Das lässt sich aus der Lage der ersten Besiedlungen schließen, die an der Handelsstraße zwischen dem Siegerland und Norddeutschland – der heutigen B 54 oder Evinger Straße - lagen", so Dr. Schacke.

"Und schlau waren Evinger schon damals", ergänzte Wolfgang Skorvanek, denn "die Siedlungen entstanden etwas entfernt von der Handelsstraße, um nicht gleich gesehen zu werden. Erst einmal entdeckt, war für durchziehende Heere und Wegelagerer ein Beutezug durch die wohlhabende Bauernschaft in "Evenecke" immer ein lohnendes Unterfangen."

Als "Evenecke, Evenacke und Evenicke" wurde vor 800 Jahren Eving gemeinsam mit Kemminghausen und Holthausen erstmals erwähnt. "Eve" bedeutet Abhang. Gemeint war damit im frühen Mittelalter der Externberg, an dessen "Abhang" die älteste Evinger "Siedlung am Hang" entstand.

Reichtum auf und in der Erde

Der Bergbau veränderte die dörfliche Heimat der wenigen hundert Bewohner. Zunächst erhielten die Eigentümer der Zeche Borussia - so hieß zunächst die Zeche Minister Stein - ebenso wie die Zeche Fürst Hardenberg, das Recht, Steinkohle und Eisenerz abzubauen. Dampfende Schornsteine ließen den Sonnenstrahlen kaum eine Möglichkeit, das durch die Zechen erstarkende Eving zu bescheinen.

Bis zu 8.500 Beschäftigte arbeiteten auf den Zechen und viele von ihnen wohnten in den vorbildlichen Werkssiedlungen, Kolonien genannt, die Eving prägten. Der Landkauf für Industrie- und Siedlungsgelände erbrachte den Bauern zusätzlichen Reichtum, der sie veranlasste, ihre Fachwerkhäuser als nicht mehr standesgemäß anzusehen und sie durch Backsteinbauten zu ersetzen, um ihnen den Anschein von Herrschaftshäusern zu geben.

1987 endete die Zechenzeit in Eving. Neue kleine Betriebe entstanden. "Der Strukturwandel wurde langsam, aber erfolgreich begonnen, ist aber noch nicht abgeschlossen", so Wolfgang Skorvanek, stellvertretender Vorsitzender des Evinger Geschichtsvereins. Dies zeigte auch Geschichtsvereinsmitglied Klaus Berger mit Bildern vom Neubau der Fröbel-Kita. Hier ist schon Licht am Ende des Tunnels zu sehen, denn ab kommenden März/April, nach knapp zweijähriger Bauzeit, wird die Kindertagesstätte Fröbelweg ihren Betrieb am alten Standort wieder aufnehmen und das Übergangsquartier am Gretelweg in Kemminghausen verlassen.

108 Kinder im Alter von null bis sechs Jahren werden dann im neuen Fabido-Familienzentrum Fröbelweg von insgesamt 24 pädagogischen Fachkräften in sechs Gruppen unterstützt und gefördert. Dazu trägt auch eine neue Wirtschaftsküche bei. "Die Küche versorgt die Kinder mit frischen, leckeren und kindgerechten Mittags- und Nachmittagsmahlzeiten", so Petra Orban.

Autor:

Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost

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