Borussia-Fans drehen Doku über BVB-Gründungsmitglied und seine Zeit

Jan-Henrik Gruszecki, Marc Quambusch und Gregor Schnittker drehen den Film. | Foto: Katharina Bode
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Die Gründungsgeschichte von Borussia für künftige Generationen zu bewahren, ist das Ziel von drei glühenden Fans des BVB: Jan-Henrik Gruszecki, Marc Quambusch und Gregor Schnittker drehen zurzeit den Film „Am Borsigplatz geboren - Franz Jacobi und die Wiege des BVB“.

„Die Liebe zum BVB gab es bei uns dreien schon immer“, erzählt Jan-Henrik Gruszecki, einer der Macher. „Ich habe mit fünf Jahren mein erstes Spiel gesehen. Schon im Kindergarten bin ich in schwarz-gelb rumgeflitzt“, grinst er. Jetzt wollen er, Marc Quambusch und Gregor Schnittker „ihrem“ Verein ein filmisches Denkmal setzen: „Am Borsigplatz geboren - Franz Jacobi und die Wiege des BVB“ heißt die 60- bis 90-minütige Doku, die 2014 auf DVD veröffentlicht werden soll (der Preis wird übrigens passend zum Gründungsjahr 19.09 Euro betragen). Im Mittelpunkt wird Gründungsmitglied Franz Jacobi (188-1979) stehen, der den Verein von 1910 bis 1923 leitete. Zum ersten Mal überhaupt soll die Gründungsgeschichte des BVB als filmische Dokumentation festgehalten werden. „Wir peilen die Premiere des Filmes zu Jacobis 126. Geburtstag am 20. Juli 2014 an“ so die Macher.

Dreharbeiten an Originalschauplätzen

Nicht nur die Gründung des BVB, auch das Umfeld und die damalige Zeit werden näher beleuchtet. „Es wird ein Portrait des Ruhrgebietes um die Jahrhundertwende“, so Gruszecki. Geplant sind Dreharbeiten an Originalschauplätzen sowie Interviews mit Angehörigen von Franz Jacobi und seinen Mitstreitern, sowie (idealerweise) mit Zeitzeugen, die die Gründer noch persönlich kannten. Auch Re-Enactment“, also historisch korrektes Nachstellen wichtiger Eckpunkte der Gründungsgeschichte, ist vorgesehen. Zur Finanzierung ihres Werkes hatten die drei über die Crowdfundig-Plattform Startnext aufgerufen. Jeder, der wollte, konnte so einen selbstbestimmten Betrag beisteuern. 217.892 Euro sind so zusammengekommen.

bisher unbekannte Fotos bekommen

Die drei Macher hatten dazu aufgerufen, ihnen historische Filme und Fotos zur Verfügung zu stellen. „Filme haben wir bisher leider nicht bekommen, Fotos dagegen schon. Darunter waren auch einige, die bisher nicht öffentlich bekannt waren“, erzählt Gruszecki. „Für die Rekonstruktion des Wildschützsaales etwa stand uns vorher nur ein Foto zur Verfügung. Jetzt haben wir schon drei.“ Bis Mitte Februar werden die drei noch fleißig recherchieren. „Wir haben uns bewusst eine zeitliche Grenze gesetzt. Sonst sitzen wir bei der umfangreichen Quellenlage noch in zehn Jahren dran“, meint Gruszecki schmunzelnd.

Finanzierung lief über Crowdfunding

Die Finanzierung über das Crowdfunding sehen die drei nicht als Spenden, sondern als Unterstützung. „Deshalb gibt es auch symbolische Gegenwerte wie eine Replik einer Urkunde“, so Gruszecki. Das Crowdfunding ist für Gruszecki, Quambusch und Schnittker die perfekte Lösung. „Andere Möglichkeiten wären gewesen, einen Sender anzusprechen oder den BVB. Wir wollen aber den Film genau nach unseren Vorstellungen machen. Er soll nicht massenkompatibel sein. Einen Sponsor haben wir auch ausgeschlossen, da wir auf diesen natürlich Rücksicht nehmen müssten“, erklärt Gruszecki. „Wir wollten vollkommen unabhängig sein.“ Vom Verein erhalten sei aber sehr gute Unterstützung, auch finanziell. „Auch Trainer Jürgen Klopp und Spieler Marco Reuss haben uns unterstützt.“

Dass alle drei Macher einen journalistischen Hintergrund haben, kommt ihnen bei der Recherche sehr zupass. Gregor Schnittker arbeitet beispielsweise als freier Journalist für den Bereich „Sport“ beim ZDF und als Moderator für die „WDR Lokalzeit aus Dortmund“. Darüber hinaus hat er diverse Bücher über die Borussia geschrieben. Jan-Henrik Gruszecki hat Geschichte und Journalismus studiert. In den fünf Jahren, in denen er in Buenos Aires lebte, hat er ein Unternehmen für Stadtführungen mit Fußballhintergrund aufgebaut. Marc Quambusch ist seit 20 Jahren im Fernsehgeschäft tätig und hat zahlreiche Formate für öffentlich-rechtliche und private Sender entwickelt und umgesetzt. Dabei ist er sowohl mit „Fiction“ als auch mit „Non-Fiction“ vertraut.

Grab von Jacobi wiederentdeckt

Im Zuge der Recherchen kam übrigens heraus, dass Jacobis Grab in Salzgitter zwar entfernt wurde, seine Gebeine jedoch nach wie vor auf dem Friedhof ruhten. Auf Wunsch der Nachkommen Jacobis wurden diese 2013 auf den Dortmunder Südwestfriedhof umgebettet.

Weitere Infos zum Film gibt es regelmäßig unter franz-jacobi.de.

Autor:

Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost

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