Dorfgemeinschaft will Asselner Feste retten

Der Vorstand der neu gegründeten Dorfgemeinschaft Asseln um seinen ersten Vorsitzenden Ulrich Begemann (am Tisch sitzend, 2.v.l.). | Foto: Schmitz
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Asselns Geschäftsleute wollen verhindern, dass große Feste und Feiern im Dorf verschwinden. Die Vereine des Stadtteils haben das gleiche Ziel. Um diese zu verwirklichen, haben beide die „Dorfgemeinschaft Asseln“ gegründet.

„Seit etwa 50 Tagen sind wir nun ein eingetragener Verein“, freut sich der erste Vorsitzende Ulrich Begemann, selbst Computer- und Telekommunikationsanbieter im Dorf. Am 12. August 2013 wurde die Dorfgemeinschaft Asseln (DGA) gegründet. Sie hat das Ziel, die Aktivitäten der bisherigen Asselner Vereinsgemeinschaft (AVG) und Interessengemeinschaft Handel, Handwerk und Gewerbe (IGA) zu bündeln und sicherzustellen, dass im Dorf weiterhin Aktivitäten stattfinden. Mitglied können alle Interessierten werden, Privatleute, Familien, Firmen und Selbstständige oder Vereine. Die IGA ist zum 1. April diesen Jahres bereits der DGA beigetreten. Die AVG hat ebenfalls beschlossen, in die DGA zu fusionieren, es fehlen nur noch die letzten Verträge.

Beide Vereinigungen hatten mit zu geringen Mitgliederzahlen zu kämpfen. So sind auch in der Vergangenheit einige Veranstaltungen ausgefallen. So konnte der Weihnachtsmarkt der AVG zweimal nicht mehr stattfinden. Ab jetzt wollen beide nun gemeinsam arbeiten. „Wir werden auch die Gemeinnützigkeit beantragen, da so Beiträge steuerlich absetzbar sind“, so Begemann. „Wir hoffen, dass bis zu den Sommerferien alles fertig ist, und wir dann an die Planungen gehen können und leichter die teils hohen bürokratischen Hürden bei Festen stemmen können.“ Begemann bedauert, dass in Asseln schon einige Dienstleistungen nicht mehr vertreten sind. „Handwerker gibt es hier immer weniger.“

Die Händler vor Ort haben eine persönliche Bindung zu ihren Kunden und ihrem Stadtteil. „Das ändert sich leider immer mehr“, bedauert Begemann. „Immer mehr Menschen kaufen lieber im Internet.“ Noch gebe es aber viele vor allem ältere Kunden, die den Service vor Ort schätzten. „Im Internet gibt es das so nicht. Auch wenn ich eine Dienstleistung bestelle, weiß ich oft nicht, wer da jetzt eigentlich kommt.“ Für die lokalen Kaufleute sei es besonders wichtig, ihre Kunden stets zufriedenzustellen. „Wir haben unsere Reputation, von der wir leben. Die Menschen wissen, dass sie von uns vor Ort gut bedient werden“, so Begemann, der auch Vorsitzender der Siedlergemeinschaft „Kahle Hege“ in Asseln ist.

Persönliche Bindung an das „Dorf“

Im Gegensatz zu Internetfirmen, die meist keine persönliche Bindung an einen bestimmten Ort haben, will die Dorfgemeinschaft Asseln sich auch für die Aktivitäten vor Ort einsetzen. „Wir wollen, dass weiterhin Veranstaltungen wie der Weihnachtsmarkt oder das Dorffest stattfinden“, bekräftigt Begemann. „Wir wollen so den Mehrwert für die Asselner und unsere Kunden deutlich machen.“ So geben lokale Supermärkte, deren Inhaber im Dorf verwurzelt sind, etwa Strom oder Würstchen für ein Stadtteilfest billiger.

Kunden kaufen lieber vor Ort statt im Netz

Begemann hat, bezogen auf die Konkurrenz im Internet, bei seinen Kunden auch schon positive Erfahrungen gemacht. „Es gibt Kunden, die sagen: Ich weiß, dass es im Internet billiger ist. Die helfen mir aber nicht wenn ich mit ihrem Gerät Probleme hier vor Ort habe“, erzählt der Vorsitzende der Dorfgemeinschaft. „Wir leben nicht von der Hardware, sondern von unseren Dienstleitungen.“

Auch die Arbeitsbedingungen bei den Internetanbietern seien oft nicht gut. „Eine Kundin erzählte mir, dass ihr Bruder bei einem großen Online-Versandhändler arbeitet. Sie schimpfte sehr über die Bedingungen für die Mitarbeiter“, erinnert er sich.

Für die Zukunft hat sich die Dorfgemeinschaft einiges vorgenommen. So ist ein Martinsumzug durchs Dorf geplant, der in der Vergangenheit von der IGA organisiert wurde. Angedacht ist eine Zusammenarbeit mit dem Reit- und Fahrverein. Auch den Weihnachtsmarkt will die Dorfgemeinschaft wiederbeleben und hofft auf regere Beteiligung als im vergangenen Jahr. „2013 hatten wir grade einmal vier Anmeldungen“, so der Vorsitzende. Im Frühjahr 2015 soll es auch wieder eine Maibaumaufstellung geben. „Dieses Jahr konnten wir das nicht machen, ebenso wie das Sommerfest.“ Da Fußballverein TuRa Asseln dieses Jahr zu einer Oldie Night einlädt, will die Dorfgemeinschaft diese erst mal abwarten und dann entscheiden, ob sie 2015 wieder eine veranstalten wollen. „Eventuell machen wir das mit TuRa zusammen“, so Begemann.

Autor:

Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost

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