„Schadstoff-Belastung entlang der B1 ist hausgemacht“
„Jetzt haben wir alle die Quittung bekommen für die Verweigerungshaltung von SPD und CDU.“ Ärgerlich kommentierte gestern Utz Kowalewski, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE & PIRATEN, das jetzt vorliegende Gutachten zur Schadstoff-Belastung entlang der B1.
Schwarz auf weiß attestiert das Gutachten der Stadt Dortmund, dass die Stickstoffdioxid-Belastung entlang der B1 (zwischen Westfalenhallen und B 236n) „zu hoch“ ist. Das wird in einer aktuellen Medieninformation der Stadt Dortmund eingeräumt. Was „zu hoch“ in konkreten Zahlen bedeutet, wird nicht angegeben. Immerhin wird zugegeben, dass der Jahres-Grenzwert von 40 Mikrogramm (pro Kubikmeter) überschritten wird. Pikant: Das Gutachten war nicht etwa auf freiwilliger Basis in Auftrag gegeben worden, sondern erst auf Druck des Oberverwaltungsgerichtes in Münster.
Utz Kowalewski: „Ganz ehrlich. Gewusst haben wir das doch immer. Und mit einem strikten Lkw-Fahrverbot auf der B1 hätte man diese Schadstoffbelastung schon seit Jahren reduzieren können. Die Stadtspitze selbst hat das schon vor Jahren vorgeschlagen. Wozu haben wir denn einen Autobahn-Ring, der rund um Dortmund führt? Aber ich erinnere gerne noch einmal daran, dass sich SPD und CDU ausdrücklich gegen dieses Lkw-Fahrverbot ausgesprochen haben. Unsere Fraktion dagegen hat zugestimmt.“
Mit Vorliegen des Gutachtens sei es nun höchste Eisenbahn, endlich zu reagieren, meinen Linke und Piraten. „Die nun hochoffiziell bestätigte Schadstoff-Belastung auf der B1 muss reduziert werden“, sagt Kowalewski. „Hier geht es nicht darum, Transport-Unternehmen zu ärgern. Hier geht es um die Gesundheit unserer Bevölkerung.“
Die Stadtverwaltung bietet an, gemeinsam mit der Bezirksregierung Maßnahmen zur Schadstoff-Reduktion zu erarbeiten. „Das ist ein erster Schritt“, sagt Kowalewski. „Wir können nur hoffen, dass auch die großen Fraktionen endlich zu deutlichen Konsequenzen bereit sind. Denn mit überhöhten Stickstoffdioxid-Werten ist nicht zu spaßen.“
Das ätzende Reizgas ist nicht nur für die Atemwege äußerst gesundheitsschädlich. Es gibt auch Aussagen des Umwelt-Bundesamtes, die auf einen Zusammenhang zwischen diesem Schadstoff und der Sterblichkeit der betroffenen Bevölkerung hinweisen.
Autor:Claudia Behlau, DIE LINKE+ aus Dortmund-Ost |
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