Mengeder Politik prangert illegale Nutzung auf altem N&E-Gelände an

Die Einfahrt zum alten Nickel & Eggeling-Gelände. Was hier im Einzelnen passiert, möchten die Politiker jetzt ganz genau wissen. Foto: Schütze
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„So etwas darf man erwachsenen Menschen gar nicht vorsetzen!“ Peter Kozlowski (SPD) brachte auf den Punkt, was die gesamte Bezirksvertretung Mengede über ein Schreiben von Stadtrat Martin Lürwer denkt. Der sieht einem möglicherweise illegalen Treiben auf dem alten Nickel & Eggeling-Gelände nach dem Geschmack der Politiker zu tatenlos zu.

Schon vor Monaten hatten die Bezirksvertreter auf die massiven Probleme auf dem alten Gelände der Bauunternehmung Nickel & Eggeling an der Dönnstraße aufmerksam gemacht. Nach dessen Insolvenz gehen dort verschiedene gewerbliche und private Mieter ihren Unternehmungen nach - und das soll sich nicht immer im erlaubten Rahmen bewegen. Umweltverstöße, Lärm und nächtliche Aktivitäten hatten erst Anwohner und dann die Politiker festgestellt und bemängelt.

Die Anfrage der Grünen zu diesem Thema resultiert aus dem Februar - jetzt, neun Monate später, erreichte das Gremium endlich eine Antwort. Die lange Dauer erklärt Baudezernent Martin Lürwer lapidar mit „Irritationen bezüglich der Zuständigkeit“.

Die Inhalte seines Schreibens aber brachten das Fass vollständig zum Überlaufen. Zwar bestätigt Lürwer „illegale Nutzungen ohne die erforderlichen Genehmigungen“. Diese würden aber geduldet, und zwar ohne konkrete Betriebszeiten. Und weiter: Ob diese Duldungen weiter gelten könnten, bedürfe der Überprüfung. Ein bauordnungsrechtliches Verfahren nehme jedenfalls „aufgrund der großen Recherche- und Verfahrensaufwendungen längere Zeit in Anspruch“.

"Situation muss sofort überprüft werden"

Für die Politiker starker Tobak. Manfred Jockheck (Grüne) zeigte sich regelrecht entsetzt von Lürwers Stellungnahme: „Das ist unglaublich. Offenbar ist sich die Stadt der illegalen Nutzung sogar bewusst. Die Situation vor Ort muss sofort überprüft werden.“ Auch Peter Kozlowski fragte sich angesichts des Schreibens, „was die Verwaltung denn überhaupt macht. Auf diesem Gelände kann offenbar alles Mögliche stattfinden. Der Eigentümer nimmt alles und jeden auf.“

Weder die lapidare Antwort Lürwers noch die Zustände auf dem Gelände will die Bezirksvertretung jetzt länger hinnehmen. „Wir haben den katastrophalen Zustand schon vor Monaten erkannt und geschildert, jetzt muss endlich etwas passieren“, machte Isabella Knappmann (Grüne) kar. Die Verwaltung solle nun sofort „rausgehen und handeln“ - ein Antrag, dem sich alle Politiker einstimmig anschlossen.

Autor:

Dietmar Nolte aus Dortmund-West

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