Kunstpalast Düsseldorf
Der Neue Kunstpalast für alle

Bitte eintreten: Der neue Kunstpalast
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Nach dreijähriger Renovierung feierte der Kunstpalst im Düsseldorfer Ehrenhof Ende November seine Wiedereröffnung. Nach umfangreichen Umbauarbeiten präsentiert sich der Kunstpalast mit neuem, frischem Konzept. Ein Besuch soll nicht nur neue Erfahrungen und Wissen vermitteln, sondern vor allem Spaß machen. Der neue Kunstpalast möchte ein Ort mit großer Verweilqualität für alle sein.

"Mehr AHA - weniger BLABLA" und "Mehr WOW" - weniger "GÄHN",- so steht es, garniert mit passenden Kunstwerken, auf den bunten Plakaten, die zum Besuch des frisch renovierten Kunstpalastes einladen. Das ist frech, witzig, unkonventionelle Werbung zum Besuch des Museums, das ein Museum alter Schule gar nicht mehr sein möchte. "Die Bedürfnisse und Fragen der Museumsbesucher/innen sind heute nicht mehr die gleichen wie vor zehn oder zwanzig Jahren. .... Unser Ziel ist es, sich in das Publikum hineinzuversetzen und auch Menschen anzusprechen, die den Museumsbesuch nicht von Kindheit an kennen", sagt Felix Krämer, Generaldirektor Kunstpalast. Die Neukonzeption der Sammlung, die Krämer mit den Kuratorinnen Felicity Korn und Westrey Page gestaltet hat, bietet einen frischen Blick auf die Bestände. Wobei es sicherlich nicht leicht gewesen ist, eine Auswahl für den Sammlungsrundgang auszuwählen, denn die Sammlung ist groß und überaus vielfältig.

Entgegen des Konzeptes hängen im Bronner-Saal zwei Werke aus unterschiedlichen Epochen. Ein spannender Zeit- und Stilbogen zwischen dem großen "Erdtuch" von El Anatsui aus Ghana und dem Monumentalgemäde "Himmelfahrt Mariens" von Peter Paul Rubens. Blick in den neuen Kunstpalast.
  • Entgegen des Konzeptes hängen im Bronner-Saal zwei Werke aus unterschiedlichen Epochen. Ein spannender Zeit- und Stilbogen zwischen dem großen "Erdtuch" von El Anatsui aus Ghana und dem Monumentalgemäde "Himmelfahrt Mariens" von Peter Paul Rubens. Blick in den neuen Kunstpalast.
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Chronologisch angelegter Rundgang
Von den rund 130.000 Sammlungsobjekten werden 800 Werke aus elf Jahrhunderten aus allen Sparten der Sammlung auf rund 5000 qm gezeigt. Etliche werden zum ersten mal ausgestellt. Der chronologisch angelegte Rundgang durch 49 Räume beginnt im Mittelalter, führt durch die Sammlungsschwerpunkte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwartskunst. Die Werkauswahl vereint alle Sparten: Gemälde, Grafik, Skulptur, Porzellan, Glas, Fotografie, Alltagsgegenstände, interaktive VR-Installation. Das Besondere ist, dass die zu verschiedenen Themen zusammen ausgestellten Objekte nach ihrer zeitgleichen Entstehung ausgesucht wurden, unabhängig ihrer Herkunft oder ihrer stilgeschichtlichen Einordnung. Da hängt zum Beispiel ein Bauern-Kimono gegenüber dem Gemälde "Kartoffelernte" von Max Liebermann.  Oder zum Thema Religion stehen Marienfiguren aus dem Mittelalter neben Buddha-Statuen aus der gleichen Zeit. Und ein VW-Käfer ist in bester Gesellschaft mit zeitgleich entstandener Kunst. So sind spannende Zusammenstellungen entstanden, die einen ganz neuen Blick auf die Kunstobjekte der jeweiligen Zeit ermöglichen. Die Infotafeln zu den Objekten beginnen übrigens mit dem Titel des ausgestellten Objekts, dann erst folgen Name des Künstlers bzw. der Künstlerin und weitere Angaben. Das bietet einen leichteren Zugang zum Kunstwerk. Eine Dauerausstellung ist die Sammlungspräsentation aber nicht. Felix Krämer nennt sie lieber eine Schausammlung, denn in Abständen werden einige Exponate immer mal wieder ausgetauscht, so dass sich auch immer wieder neue Zusammenstellungen ergeben.

Der VW-Käfer ist in bester Gesellschaft mit zeitgleich entstandener Kunst. Blick in den neuen Kunstpalast.
  • Der VW-Käfer ist in bester Gesellschaft mit zeitgleich entstandener Kunst. Blick in den neuen Kunstpalast.
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Spannende Entdeckungen
Auch für die kleinen Besucher/innen gibt es Spannendes zu entdecken. Exklusiv für den Kunstpalast entwarf der Künstler und Illustrator Christoph Niemann fünf Sonderräume, erkennbar an kleinen Türen mit niedrig angebrachten Klinken. Dahinter verbergen sich optische Illusionen, die sicher nicht nur Kindern Spaß machen. Darüberhinaus gibt es auch Tonieboxen für Kinder, die ihnen Geschichten zu ausgewählten Kunstwerken erzählen. Neu ist auch die kostenlose Kunstpalast-App, mit deren Hilfe Infos zu speziellen Exponaten abgerufen werden kann, die aber auch so manch überraschende Effekte bereit hält. Licht und luftig ist das Palast Studio in die Atelierräume im oberen Geschoss eingefügt. Hier werden Workshops abgehalten, mit freiem Blick in den Ausstellungsraum, so dass auch Besucher/innen das Tun im Studio sehen und verfolgen können.

Die Gemälde der Düsseldorfer Malerschule werden in Petersburger Hängung gezeigt. Blick in den neuen Kunstpalast.
  • Die Gemälde der Düsseldorfer Malerschule werden in Petersburger Hängung gezeigt. Blick in den neuen Kunstpalast.
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Wie schon im Artikel "Creamcheese - der legendäre Club kommt zurück" berichtet, ist auch die legendäre Kultkneipe aus der Düsseldorfer Altstadt als Gesamtkunstwerk oder besser gesagt als nutzbarer Clubraum in den Kunstpalast integriert. Der Clubraum ist nicht nur innerhalb des Rundgangs zu besuchen, sondern auch freitags und samstags mit Drinks und Musik aus den 1960er und 1970er Jahren bis in die späten Abendstunden geöffnet.

Das "Creamcheese", die legendäre Kultkneipe aus der Düsseldorfer Altstadt ist als Clubraum in den Kunstpalast integriert. Blick in den neuen Kunstpalast.
  • Das "Creamcheese", die legendäre Kultkneipe aus der Düsseldorfer Altstadt ist als Clubraum in den Kunstpalast integriert. Blick in den neuen Kunstpalast.
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Bestehender Gebäudekomplex im Inneren neu erdacht
"Von außen betrachtet mag die Veränderung wenig in Erscheinung treten, aber hinter der Altbaufassade ist im Zuge des Umbaus kaum ein Stein auf dem anderen geblieben", so Joachim Sieber, dessen Architekturbüro Sieber Architekten den neuen Kunstpalast geplant und umgesetzt haben. Wichtig war ein durchgehendes Erscheinungsbild im Inneren der Dreiflügelanlage in Form eines einheitliche Bodenbelages, der die Gebäudeteile (Sammlungs-und Ausstellungsflügel) miteinander verbindet. Geschwungene Treppen und freigelegte Fenster sorgen für helle und großzügige Räume. Klar und aufgeräumt soll alles wirken. Die üblich grünen Exit-Schilder sind hier dezent in grau und werden erst im Ernstfall grün leuchten. Neue Veranstaltungsräume wurden im historischen Durchgangstrakt geschaffen. Im Erdgeschoss des triumphbogenartigen Torbaus befindet sich nun hinter hoher Glasfassade das langersehnte Cafe´ bzw. Restaurant, das besonders in den Sommermonaten entspanntes Verweilen im Ehrenhof verspricht und auch ohne Museumsbesuch öffentlich zugänglich ist. Darüber erlaubt das Belvedere einen schönen Blick über den Ehrenhof bis zur Tonhalle.

Der Durchgangstrakt bietet einen schönen Blick über den Ehrenhof bis zur Tonhalle und trägt den Namen Belvedere zu Recht. Blick in den neuen Kunstpalast.
  • Der Durchgangstrakt bietet einen schönen Blick über den Ehrenhof bis zur Tonhalle und trägt den Namen Belvedere zu Recht. Blick in den neuen Kunstpalast.
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Zur Neupräsentation der Sammlung ist ein großformatiger Katalog als Broschurausgabe und auch als Prachtausgabe im Wienand Verlag erschienen. Beide sind im Museumsshop erhältlich.

Infos zum Besuch sowie zum Programm unterwww.kunstpalast.de

Die Fotos sind während der Vorbesichtigung entstanden.
Weiter Infos in den Bildunterschriften.
Viel Vergnügen!

Autor:

Andrea Gruß-Wolters aus Duisburg

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