GAU im Kleinen Saal

Seit Wochen besitze ich ein Ticket für das Konzert der WDR Big Band im Kleinen Saal der Mercatorhalle. Da mischen sich bei einem treuen Jazz-Liebhaber Vorfreude und Stolz, genießt die mit lauter erstklassigen Solisten besetzte Kölner Big Band doch international höchstes Ansehen, vergleichbar mit den Berliner Philharmonikern. Dann, pünktlich am Vorabend des Konzerts, legt mir ein Mitveranstalter per E-Mail nahe, von einem Besuch des Konzerts Abstand zu nehmen. Es sei zu einer Überbuchung des Konzerts gekommen: "So ein GAU passiert leider schon mal." Wie bitte? Überbuchungen kennt man vielleicht bei Urlaubsfliegern. Aber bei einem Konzert in einem Saal mit bekannter Platzzahl? Und wieso GAU (Größter Anzunehmender Unfall)? Wurde das historische GAU-Konzept, das einst die Vorbereitungen auf den schwerwiegendsten Störfall eines Kernkraftwerks meinte, inzwischen nicht durch ein Konzept der gestaffelten Sicherheit ersetzt? Wie dem auch sei - wir Duisburger haben jedenfalls spätestens seit dem Pfusch am Großen Saal der Mercatorhalle viel Verständnis für Störfälle entwickelt. Daher passt auch zu so einer kurzfristigen Ausladung durchaus das Kürzel GAU (Ganz Alltägliche Unzulänglichkeit).

Autor:

Dr. Hans-Otto Schenk aus Duisburg

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