Kolumne: Barbier

Der Barbier ist ein Handwerksberuf. Als Friseur für Männer schneidet und frisiert er das Kopf- und Barthaar seiner Kunden. Nachdem er lange Zeit nahezu ausgestorben war, erlebt der Beruf seit dem Jahre 2010 eine Wiedergeburt.

Gustav Adolf ist der allseits anerkannte Meinungsführer, wenn es um den perfekten Lebensstil geht. Seine Filme in den sozialen Netzwerken sprechen eine beredte Sprache davon.

Sie, liebe Leser, möchten ein paar Beispiele dafür. Aber gerne doch.

Um seine Bescheidenheit und Bedürfnislosigkeit zu demonstrieren, lebte Gustav Adolf im Sommer in einer Tonne (= Faß) und im Winter in einem Bauwagen. "Das hat Kosten gespart und ich war immer mobil," erinnert sich Gustav Adolf. "Ich wollte dem griechischen Philosophen Diogenes nacheifern. Dem wird ja auch nachgesagt, er habe in einer Tonne gelebt."

Heute veröffentlicht der pseudo-ökologische Geschäftsmann, wie man Wohnfässer baut und Bauwagen zu Wohnungen umgestaltet - "ich verkaufe auch immer wieder Exemplare davon."

Gustav Adolf geht es nach eigenen Angaben aber nicht nur um Wohnaccessoires. Auch die Gestaltung seines eigenen Körpers ist ihm eine Berichterstattung wert.

Beispiele dafür gefällig? Aber gerne.

"Ich bin noch nie bei einem Friseur gewesen," behauptet Gustav Adolf. "Da laufe ich doch Gefahr, von einer Frau bedient zu werden. Barbiere schneiden nicht nur das Haupthaar,, Augenbrauen und Bärte, sondern auch Brust- und Schamhaare." Eine gewisse Eitelkeit spielt also schon mit, wenn Gustav Adolf meint: "Ich muß doch hübsch und schön aussehen, wenn ich in den Filmkanälen zu sehen bin."

Über den Einsatz von Parfüm und Kosmetik  redet Gustav Adolf nicht gerne. "Das Parfüm soll schließlich die Damen betören," führt Gustav Adolf aus. "Und das geht filmisch momentan noch nicht."

Daß seine "alternativen Wohnformen" - um das Wort "Obdachlosigkeit" zu vermeiden - Spuren hinterlassen haben, ist wohl auch für Außenstehende nachvollziehbar. Nur eben für Gustav Adolf nicht.  "Feuchtigkeitscreme hilft gegen raue, spröde Haut; auch für die Lippe gibt es entsprechende Produkte. Um die gesunde rote Gesichtsfarbe zu kaschieren, nutze ich ganz viel Puder. Gelegentlich kommt noch ein wenig Gesichtsfarbe der Theaterleute hinzu," spielt der selbsternannte Meinungsführer sein Vorgehen herunter.

"Eine Sache bereitet mir allerdings noch Sorgen," gesteht Gustav Adolf. "Ich nehme ja auch Maniküre und Pediküre in Anspruch. Ich suche noch einen Friseur, der mir die Beinhaare schneidet. Sie sind so viel! Sie sind so lang! Männer mit dichter Beinbehaarung gefallen mir überhaupt nicht."

Ob Sie, liebe Leser, Gustav Adolf wohl einen Rat geben können, was er da machen kann?

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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