Kolumne: Großenbaum

Großenbaum ist ein Stadtteil im Duisburger Süden. Lange Zeit darbend und wirtschaftlich darniederliegend, erlebt er seit einigen wenigen Jahren einen ungeahnten Aufschwung. "Sprache sprechen" heißt das Zauberwort.

Das Deutsche Spracharchiv hat sich auf einer der vielen Freiflächen angesiedelt. Es dokumentiert die vielen Reden, die in Bundes- und Ladtagen gehalten werden. Soweit möglich kommen die Kommunalparlamente hinzu. Aber auch kirchliche Predigten, Hörspiel- und Hörbuchproduktionen, Kulturveranstaltungen aller Art, Parteitagsreden u. v. m. sind hier abrufbar, sodern es sich dabei um ein gesprochenes Wort handelt.

Die Niederrheinische Universität hat sich mit dem örtlichen Knappschaftskrankenhaus zusammengetan. "Wir betreiben Forschung," betont Prof. Dr. Dr. Ansgar Voß-Knocke, Leiter der Einrichtung.

"Es gilt Leute, die stottern, poltern, nuscheln, sich ständig verhaspeln und im schlimmsten Fall stumm / taubstumm sind. Wir betreiben Grundlagenforschung. Was sind die Ursachen für die Sprachfehler? Wie können wir die Menschen zu einem vernünftigen Reden verhelten? Wie können wir - organisch gesehen - Menschen ihre Stimme wiedergeben? Bei uns arbeiten Hals-Nasen-Ohren-Ärzte mit Logopäden und anderen Fachleuten zusammen."

Redenschreiber, freie Trauerbegleiter, Liedermacher, Berufskarnevalisten, Kleinkünstler, Radio- und Fernsehjournalisten, ein Call-Center, Marktschreier sowie Sprecher für Hörbuch / Hörspiele / Film- und Videoproduktionen haben sich hier niedergelassen. "Wir haben hier sehr viele Selbständigkeiten gefördert," ist von der Arbeitsverwaltung zu hören.-