Kolumne: Spielzeugmacher in Kalkar

Spielzeugmacher ist eine veralterte Bezeichnung für den Beruf des Spielzeugherstellers. Heute wird in den Berufen Spielzeughersteller und Holzspielzeugmacher ausgebildet. Berufsgeschichtlich waren Spielzeugmacher früher Leute, die Gegenstände zur Unterhaltung und Beschäftigung der Kinder herstellten.

Puppen für Mädchen, Schaukelpferde, Spielfiguren, Puppenhäuser, Spielkaufläden, Rasseln, Kreisel, Kettenkarusselle, Modellautos und Modelleisenbahnen sind Beispiele für Kinderspielzeug. Ob etwa auch Gesellschaftsspiele, Puzzles, Sportutensilien, (Karnevals-)Kostüme oder Scherzartikel (z. B. Wasserpistolen, Stinkbomben) dazu gehören, sei einmal dahingestellt.

Der Spielzeugmacher ist, wie schon oben gesagt, ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf. Wer mehr darüber erfahren möchte, sei an BerufeNet sowie KursNet, die berufskundlichen elektronischen Datenbanken und Informationsquellen der Bundesagentur für Arbeit, verwiesen.

Gesattten: Friedemann Leberecht Reichsfreiherr vom Gelderland, mein Name: Ich bin Spielzeughersteller in Kalkar, habe im Ortszentrum ein eigenes Geschäft und bin durch den Beitrag im Lokalkompass auf den Sensationsfund in der katholischen Kirche aufmerksam geworden.

Bislang war ich viel für städtische Einrichtungen (z. B. Museen, Infrastruktureinrichtungen u. ä.) tätig und habe historische sowie gegenwärtige Landschaften nachempfungen.

Das hat zwar nur auf den ersten Blick nichts mit der eigentlichen Zielgruppe Kinder zu tun; wenn die aber in Ausstellungen sehen konnten, wie es früher bei uns am Niederrhein ausgesehen hat und die Menschen gelebt haben, konnte ich in viele leuchtende, weil begeisterte Augen blicken. Sparkassen haben mich zu Werbezwecken gebucht, Touristeninformationen für die Produktion von Werbeartikeln. Ich hatte mein Auskommen, zumal ich auch Massenware (Puppen, Puzzles, Malen nach Zahlen, Matchboxautos, Modelleisenbahnen) verkaufte.

Der Artikel im Lokalkompass schreckte mich auf. Die Kirche als Nutzer von Spielzeug? - sollte ich da eine Einnahmequelle übersehen haben? Inzwischen konnte ich mich mit den örtlichen Gemeindepfarrern unterhalten.

"Ein interessanter Plan," meint Egidius Schwarzenpfeffer-Bügler, der örtliche evangelische Pfarrer. "Ich muß mal mit meinem Presbyterium sprechen. Vielleicht können wir ja ein paar Spiele für unsere Kinder- und Jugendgruppen anschaffen."

Schon viel weiter geht da sein katholischer Amtsbruder Hieronymus. "Ich brauche eine neue Krippenlandschaft für die Weihnachtszeit; die werde ich auf jeden Fall in Auftrag geben. Außerdem habe ich schon mit Friedemann Leberecht gesprochen. Es gibt da einige Geschiten und Gleichnisse in der Bibel, die ich während des Gottesdienstes gerne als Puppenspiel auf die Bühne bringen würde. Friedemann Leberecht wird die entsprechende Ausrüstung herstellen. Ich habe ihm den entsprechenden Auftrag erteilt."

Wird die Kirchenspielzeugkunst am Niederrhein wieder aufleben? Der Lokalkompass drückt auf jeden Fall die Daumen.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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