Kolumne: Weihnachten

Weihnachten ist eines der höchsten Feste der Christenheit. Es wird schließlich die Geburt Jesu gefeiert. In der katholischen Kirche ist es aber auch sehr verhaßt. "Viele Menschen neigen dann zur Völlerei, die etwas mit der Gefräßigkeit zu tun hat," berichtet Bruder Isidor vom Orden des Heiligen Vaters Josef.

Er führt seinen eigenen Vetter Baldur als Beispiel an. Dessen unbändige Nahrungszufuhr beginne schon am Heiligabend. "Bei Onkel Balduin gab es abends nach der Bescherung immer Dominosteine, gefüllte Lebkuchenherzen, Marzipankartoffeln und viele edle Konfiserieprodukte, sprich Pralinen - nur Printen möchte keiner der Beteiligten," berichtet Isidor.

Am 1. Weihnachtsfeiertag gab es mittags Gänsebraten und nachmittags Kaffee und Käsekuchen. Höhepunkt der gefräßigen Feierlichkeiten waar der 2. Weihnachtsfeiertag. "Dann gab es Sachertorte zum Kaffeetrinken," so der Ordensgeistliche.

Oöft genug hätten die Betten, in denen die vollgefressenen Herren der Schöpfung liegen, unter ihrer Last geächzt. Einmal seien die Betten sogar am 26.12. zusammengebrochen, was eindeutig an den massiv angeschwollenen Bäuchen von Baldur und Balduin gelegen habe.

"Futtern Sie an Weihnachten einfach weniger," riet ihnen der herbeigerufene Schreiner. "Aber dann macht Weihnachten keinen Spaß mehr," entgegneten beide unisono. "Dann feiern wir es lieber gar nicht mehr."

Bei Johanna gibt es zu Weihnachten immer Plätzchen mit einer ganz besonderen Füllung. "Ich bilde mir dann ein, ich würde fliegen," schwärmt sie mit glänzenden Augen. "Sie ist dann Gott aber auch nicht näher," hält Isidor entgegen. "Ein wenig mehr Enthaltsamkeit wäre in beiden Fällen schon sinnvoll..."

Autor:

Felicia Rüdig aus Duisburg

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