Nach Boualem Sansal lesen nun Jasna Zajcek und Dirk Kurbjuweit

Dirk Kurbjuweit liest in Duisburg. Bild: Der Spiegel
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Nachdem am vergangenen Mittwoch die deutsch-französische Lesung mit dem algerischen Schriftsteller Boualem Sansal in Gladbeck die Zuschauer der Lesereihe „Kriegsbefangen“ des Literaturbüros Ruhrgebiet völlig begeisterte, folgt am Donnerstag eine weitere Lesung mit dem Titel „Soldatinnen“ – nun wieder in Duisburg.

Keine Frage, das war schon professionell, was sich dem Publikum am vergangenen Mittwoch bot.
Man hätte die Veranstaltung eins zu eins live ins Fernsehen übertragen können. Die Texte aus den vorgestellten Büchern „Rue Darwin“ und „Das Dorf des Deutschen“, die Übersetzungen von Walter Weitz, die Rezitation der deutschen Texte durch den Schauspieler Martin Brambach, wie auch die Moderation von Organisator Gerd Herholz – es war ein literarischer Abend auf höchstem Niveau.

Friedenspreisträger

Boualem Sansal, dem 2011 der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen wurde, betonte, beim Kampf um Freiheit, bei dem man die moralische Verpflichtung verspüre, sich zwischen Akzeptanz einer Diktatur und den Menschen entscheiden zu müssen, sollte man sich immer für die Menschen entscheiden, die für ihre Rechte kämpfen.
Als Regimekritiker, der sich 1988 in einem Komitee mit anderen Autoren zusammentat, um gegen das Regime in Algerien zu protestieren, blieb er – inzwischen 63 Jahre alt – als „letzter Mohikaner“ als einziger lebend zurück, wie er selbst sagt. Als Autor berichtet er über das Geschehene literarisch in seinen Büchern. Man glaubt ihm ausnahmslos die Worte „Wir glauben den Schrecken zu kennen. In Wahrheit kennt nur das Opfer den Schrecken.“
Die Schrecken des Krieges, das Leiden der Menschen und auch die Auswirkungen der heutigen kriegerischen Auseinandersetzungen auf das friedliche Europa und die Auswirkungen des Fundamentalismus sind Themen, die sich wie ein roter Faden leitmotivisch durch die geniale Lesereihe des Literaturbüros ziehen.

"Kriegsbraut" Esther

Donnerstag, 25. Oktober, wird sie fortgesetzt. Zum Thema „Soldatinnen“ liest Jasna Zajcek in Duisburg, um 20 Uhr im Kultur- und Stadthistorischen Museum Duisburg, Johannes-Corputius-Platz 1.
Die Journalistin hat ein Jahr lang Soldatinnen während ihrer Ausbildung und im Einsatz begleitet. Sie durchlebte einen Monat lang die Allgemeine Grundausbildung der Marine-Offiziersanwärter, ging mit einem Schnellboot im unfil-Einsatz vor dem Libanon auf Patrouille gegen Waffenschmuggler und war vor Ort im Sudan und in Dschibuti. Ihr Sachbuch „Unter Soldatinnen. Ein Frontbericht“ beschreibt die weibliche Sicht auf das Soldatenleben.
Außerdem wird der Journalist und Autor Dirk Kurbjuweit sein Buch „Kriegsbraut“ vorstellen, das von Esther handelt, die sich freiwillig bei der Bundeswehr meldet. Bald wird sie nach Afghanistan geschickt. Die Moderation übernimmt die Journalistin Dr. Gabriele von Arnim.

Autor:

Harald Landgraf aus Dinslaken

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