Tiger und Turtle - Werksbesichtigung beim Verzinkungsprozess bei Voigt & Schweitzer in Neuenkamp

Informationen aus erster Hand auch für Stadtdirektor Dr. Peter Greulich
62Bilder
  • Informationen aus erster Hand auch für Stadtdirektor Dr. Peter Greulich
  • hochgeladen von Harald Molder

Zur Zeit werden die Bauteile der Gross Skulptur „Tiger & Turtle“, die im Duisburger Süden auf der Heinrich-Hildebrand-Höhe entsteht, verzinkt. Die Firma Voigt & Schweitzer GmbH & Co. KG zeigte bei einer Werksbesichtigung am Duisburger Standort, wie Bausegmente der Großskulptur verzinkt und durch thermisches Spritzen an den notwendigen Schweißstößen nach verzinkt werden.

Einzelne Teile der Skulptur wurden in ein Becken mit 450 Grad heißem, flüssigem Zink getaucht und bekommen so die metallisch schimmernde Hülle, dessen Material auf den ehemaligen Standort der Zinkproduktion verweist.

„Es geht hier nicht um die Optik sondern auch um den Schutz des Kunstwerkes“, erklärt Stadtdirektor Dr. Peter Greulich und das auch ein historischer Bezug zur Heinrich-Hildebrand-Höhe besteht, denn im Werk gegenüber wurde einst Zink hergestellt.

Die Bauteile werden zunächst einmal gründlich gereinigt. „Der Stahl muss erst einmal von organischen Stoffen befreit werden“, erklärt Lars Baumgürtel. Dieses geschieht in neun Bädern. Erst dann geht es ins Zinkbad.

"Aus Rost macht Zink" ist das Prinzip bei der Verzinkung. Die beiden Stützpfeiler sind nach etwa 10 Minuten von einer silber glänzenden Zinkschicht überzogen. „Die Oberfläche wird allerdings blasser, sobald das Zink erkaltet“, gibt Werksleiter Hans-Jürgen Hartje zu verstehen.

Die Duisburger Firmen „Grillo - Werke AG“ und „Häuser & Co. GmbH“ führten das Verzinken durch Drahtflammspritzen an einem Musterstützenkopf vor. Dabei wurde von Häuser Projektleiter Dirk Arens Zinkdraht in einer Brenngas-Sauerstoff-Flamme aufgeschmolzen und mittels Druckluft auf die Oberfläche des zu beschichtenden Werkstückes gespritzt.

In der Regel benutzt man dieses Verfahren für Bauteile, die auf Grund ihrer Größe nicht in ein Verzinkungsbad passen oder thermisch nicht belastet werden dürfen sowie für die Nachverzinkung von feuerverzinkten Bauteilen. Die extrem haltbare Feuerverzinkung sorgt für eine hohe mechanische und korrosive Beständigkeit und Langlebigkeit der Skulptur.

Die Skulptur wird als Weiterentwicklung des 2008 eröffneten Landschaftsbauwerks „Angerpark“ durch das Land Nordrhein-Westfalen und die Europäische Union im Rahmen des Ökologieprogramms im Emscher – Lippe - Raum (ÖPEL) gefördert und aus Landesmitteln der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 mit Unterstützung privater Förderer.

Hierzu zählen:

die „Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH“ (HKM) im Verbund mit „Vallourec & Mannesmann Tubes“, die „Sparkasse Duisburg“ sowie die „Stadtwerke Duisburg AG“.

Außerdem wird der Bauprozess von den Firmen „Grillo -Werke AG“ und „Häuser & Co GmbH“ aus Duisburg, „Voigt & Schweitzer GmbH & Co. KG“ und der „GSI – Gesellschaft für Schweißtechnik International mbH“ Niederlassung SLV Duisburg ermöglicht.

An der Besichtigung nahmen am Mittwoch neben Dr. Söke Dinkla, Leiterin Kulturhauptstadtbüro Duisburg RUHR.2010 und Stadtdirektor Dr. Peter Greulich noch Lars Baumgürtel - Geschäftsführender Gesellschafter und Dr. Thomas Pinger - Fachbereich Technik bei Voigt & Schweitzer, von den Grillo Werken AG Dr. Frank Prenger - Leiter Forschung und Entwicklung sowie Dietmar Schulik - kfm. Ltr. Sonderprodukte und von der Firma. Häuser in Ruhrort Geschäftsführer Bodo Häuser teil.

Die Geschichte der Firma Voigt & Schweitzer ist verbunden mit einer Vision: Oberflächentechnik auf Stahl als professionelle industrielle Dienstleistung auf Grundlage handwerklicher Präzision und Qualität. Lars Baumgürtel erklärte die Motivation zur Förderung der Landmarke Angerpark:

„Das Ruhrgebiet ist seit 1889 geografische Heimat unseres Unternehmens. In Duisburg haben wir einen wichtigen Werksstandort, an dem wir unsere Verzinkungsleistung ausführen. Unser Geschäftsmodell ist Nachhaltigkeit: daher ist es logisch, dass wir das Projekt Angerpark aktiv unterstützen, um die Landmarke aus Stahl ein Leben lang vor Rost zu schützen.“

Und die Kernkompetenz rund um Zink steht auch im Fokus der Grillo-Werke AG, Duisburg. Die Schwerpunkte für die traditionellen Bereiche Metall und Chemie liegen heute in Duisburg-Hamborn und seit 1997 in Frankfurt, für den Bereich Zinkoxid in Goslar.

Die 1842 gegründete Grillo-Werke AG gehört zu 100 Prozent der Familie Grillo, d. h. Abkömmlingen des Firmengründers Wilhelm Grillo, die das Unternehmen auch heute in fünfter Generation führt. Und Ulrich Grillo, Vorstandsvorsitzender der Grillo-Werke AG, bekennt sich mit dem Engagement für die Landmarke zur Stadt Duisburg:

„Vor dem Hintergrund des klaren Bekenntnisses zum Standort Duisburg und der Kernkompetenz rund um das NE - Metall Zink ist es für die Familie Grillo selbstverständlich, das Projekt ‚Landmarke Angerpark’ zu unterstützen.“

„Eine Produktion made in Duisburg“, schwärmt darob auch Stadtdirektor Greulich und das Tiger and Turtle noch in Jahrzehnten den Bürgern und Gästen Freude bereitet.

Autor:

Harald Molder aus Duisburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

9 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.