Blue's Tagebuch (4)

Frauchen hat jetzt ein schönes neues Zeichen "Horch, es kommt jemand". Sie hält eine Hand an's Ohr und zeigt in eine Richtung. Von dort kommt dann Herrchen oder ein Besucher. Finde ich gut, ich kann dann die Leute erwarten und bin nicht überascht.
Herrchen und Django sind schon ziemlich genervt von mir. Django darf zur Erholung jetzt öfter mit Herrchen mitgehen. Frauchen sagt, bis ich mitgehen darf, muss noch viel Wasser den Rhein hinunter fließen.
Manchmal spielen wir auch im Garten, d. h. wenn ich anfange, an meinen Leuten hoch zu springen, ist immer Feierabend. Auch doof. Aber wenn ich den Ball oder das Spielzeug (was meine 4 Tage hier überlebt hat) abgebe, bekomme ich ein gutes Leckerchen. Den Befehl "Gib" kenn ich jetzt auch, aber ich tue es nicht immer.

Heute, am 5. Tag, ist Herrchen nach oben und ich bin unten geblieben und habe nicht geweint.
Am 6. Tag bin in der Haustür stehengeblieben ohne zu zittern.

Jetzt, am 7. Tag, lobt mich mein Pflegeherrchen zum ersten Mal. Denn ich benehme mich schon etwas gesittet und weine kaum noch, wenn einer geht; renne nicht mehr so extrem im Haus herum und ich kann schon 10 Schritte aus der Haustür gehen, ohne alles anzubellen. Nur mit der Katze gibt es noch Probleme, Frauchen traut mir einfach nicht nach den Schilderungen meiner vorherigen Pflegefamilie. Dabei habe ich die Katze noch gar nicht erwischt. Das Tier geht doch tatsächlich über das Fenster oben ins Haus und da darf ich doch nicht hin. Frauchen wartet jetzt auf Tipps von der Hundetrainerin. Mal sehen, was sie rät. Und weil ich mich so gut benehme, darf ich am Samstag mit zur Hundeschule, aber erstmal nur gucken.

Heute ist Sonntag, 10.04., und gestern war die Hundetrainerin da. War ein schlechter Tag für mich. Sie hat meine Leute aufgeklärt, dass ich zwar sehr unsicher bin, aber keinesfalls ängstlich, sondern ungezogen und frech. Dann hat sie gezeigt, wie man mit mir Gassi geht (die 20 m rechts, 20 m links). Man, war ich hinterher kaputt, durfte bei ihr überhaupt nicht machen, was ich wollte; durfte nicht bellen, nicht fixieren, mußte bei Fuß gehen und durfte nicht die Richtung bestimmen. Danach war allerdings auch die Trainerin groggy. Dann haben es meine Leute versucht. Zum Glück können sie es nicht so gut wie die Trainerin. Aber sie arbeiten daran. Mal sehen, wer den längeren Atem hat.
In der Hundeschule war ich übrigens auch nicht. Django hat die Pfote kaputt. Wir müssen beide am Montag zum Tierarzt.

Fortsetzung folgt

Autor:

Sabine Conrad aus Duisburg

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