Arbeitslose im Juli 2013

Im Juli 2013 waren 31.534 Menschen in Duisburg arbeitslos gemeldet. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 12,8 %. Im Versicherungsbereich = SGB III waren es 6.337 Personen, im Bereich der Grundsicherung = SGB II 25.197 Personen.

"Im Sommer ist es üblich, daß die Arbeitslosigkeit leicht ansteigt," berichtet Ulrich Käser, der CHef der Duisburger Agentur für Arbeitslosigkeit. "Das hängt mit dem Schuljahresende und dem Auslaufen von Berufsausbildungen und dem Beginn der Sommerferien zusammen. Wir haben also die traditionelle Sommerflaute."

9.092 Personen waren im Juli in Qualifizierungen, Aktivierungsseminaren und Arbeitsgelegenheiten beschäftigt. Sie zählen damit zwar zur Unterbeschäftigung im engeren Sinne, aber bei der Zahl der Arbeitslosen nicht mit. "Wir spüren hier eine Entlastung durch die arbeitsmarktpolitischen Instrumente."

Momentan hat die Arbeitsagentur 2.636 ungeförderte Stellenangebote in ihrem Bestand. "Das ist weniger im Juli des vergangenen Jahres. Es konnte nicht aufgeholt werden, was durch den lagen und harten Winter verlorengegangen ist."

Nach den Worten von Käser wird beispielsweise in Bereichen wie Medizin und Pflege noch Personal gesucht. Die Arbeitsverwaltung kann gerade bei kleinen und mittleren Firmen Personal qualifizieren, teilweise im Betrieb, teilweise in Trainingsmaßnahmen.

3.498 Bewerber für eine Berufsausbildungsstelle haben sich seit dem 1. Oktober 2012 bei der Berufsberatung gemeldet. 2.607 von ihnen sind schon versorgt, haben also beispielsweise eine Ausbildungsstelle gefunden. Dem stehen 891 noch nicht versorgte Personen gegenüber.

"Die Zahl der Berufsausbildungsstellen, die Wirtschaft und Verwaltung der Agentur für Arbeit Duisburg seit dem 1. Oktober 2012 gemeldet haben, hat sich gegenüber dem Vorjahr verringert. Ursache hierfür ist die geänderte Zuordnung überregional tätiger Unternehmen, deren Personalstelle in Duisburg ihren Sitz hat, wo die Ausbildung aber in anderen Städten stattfindet. Diese Ausbildungsstellen werden nunmehr in den jeweiligen Ausbildungsstädten gezählt. Sie sank um 341 auf jetzt 2.526 Stellen, was einen Rückgang um 11,9 % bedeutet," berichtet Hans-Georg Grein, der Pressesprecher der örtlichen Arbeitsagentur und berichtet dabei auf die Ausbildungssituation bei der Deutschen Bahn AG. Derzeit sind noch rund 660 Lehrstellen nicht besetzt.

"Es gibt noch attraktive Ausbildungsstellen," berichtet Käser. Er kann dabei auf Branchen wie den Einzelhandel und die Gastronomie verweisen. "Es sind natürlich schwierige Branchen," ist auch ihm klar. Karriere? Bezahlung? "Es ist immer noch besser, eine qualifizierte Ausbildung zu haben, als eine Stelle anzunehmen, nur weil man sonst nichts hat. Ich muß mich als Bewerber entscheiden, wie flexibel ich bin. Bilde ich mich weiter, kann ich auch in der Hierarchie nach oben aufsteigen. Ich muß auch dann arbeiten wollen, wenn die Arbeit da ist. Es muß ja nicht immer montags bis freitags 8 - 17 Uhr sein."

Der stärkste Wirtschaftszweig ist in Duisburg die Metallerzeugung und Metallbearbeitung. Hier sind 22.453 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. An zweiter Stelle folgt das Gesundheits- und Sozialwesen mit 20.201 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Verkehr und Lagerwesen (12.121 sozialversicherungspflicht Beschäftigte), Öffentliche Verwaltung (10.762 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte) sowie Einzel- (10160 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte) und Großhandel (7.786 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte) folgen auf den Plätzen. 160.523 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gab es im Dezember 2012 bei uns in Duisburg.

"Wir haben die Krisenzeit 2005, als es der Wirtschaft schlecht ging und Hartz IV eingeführt wurde, überwunden," betont Käser. "Man muß Strukturen schaffen, die Selbständigkeit und die Schaffung von Arbeitsplätzen fördert." Für ihn gehören ein besseres Klima für Investoren und flexiblere Arbeitskräfte dazu.