Zoff beim Zukunftsforum: FOC-Informationsveranstaltung ging im Protest unter

Sylvia Brennemann und Helmut Mattern vom Sprecherkreis der Bürgerinitiative Zinkhüttenplatz. WA-Archivfoto: Kirchner
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"Zukunftsforum" lautete der Titel der städtischen Bürgerinformationsveranstaltung in der Clauberghalle, bei der das geplante Factory-Outlet-Center in Obermarxloh vorgestellt werden sollte. Doch die Veranstaltung ging im Protest der Bürgerinitiative Zinkhüttenplatz unter – die Vorstellungen von der Zukunft des Stadtteils könnten unterschiedlicher nicht sein.

Während sich auf dem Podium Vertreter der Stadt, des Investors und der Wohnungsgesellschaft IMMEO mühten, zu Wort zu kommen, wurden sie von aufgebrachten Bürgern wieder und wieder mit Pfiffen, Rufen, Trommeln und Klatschen unterbrochen. Da half es auch nicht, dass Gastgeber und Bezirksbürgermeister Uwe Heider eingangs um Sachlichkeit gebeten hatte.
Die Anwohner der vom Abriss bedrohten Siedlung am Zinkhüttenplatz und ihre Sympathiesantengemeinde sind der Floskeln überdrüssig – und das brachten sie unmissverständlich und lautstark zum Ausdruck.

Sylvia Brennemann aus dem Sprecherkreis der Bürgerinititiative empfand bereits den Auftakt durch das Referat von Stadtdirektor Dr. Peter Greulich als zynisch, der betonte, dass das FOC eine Riesenchance für den Stadtteil sei, dass man aber leider die Chance auf eine frühere Bürgereinbindung vertan habe.

"Die Veranstaltung war doch nur zur Berieselung gedacht, man will uns nicht wirklich einbeziehen. Und da ist es doch kein Wunder, dass die Menschen sauer sind und das auch deutlich zeigen", so Brennemann. Schließlich seien die betroffenen Mieter die allerletzten, die von den Plänen in Kenntnis gesetzt worden seien. Mit allen sei bereits gesprochen worden, mit der Presse, mit der Kaufmannschaft – ganz unten auf der Liste standen die Betroffenen. "Und das ist auch der Grund, warum nun von uns keine Kompromissbereitschaft mehr zu erwarten ist."

Während also Stadt und Investor keinen Hehl daraus machen, dass für sie ein Abriss der Siedlung unumgänglich sei, macht die BI keinen Hehl daraus, dass sie den Abriss ihrer Siedlung und den Bau des FOC um jeden Preis verhindern wolle. Auch die Handreichung Greulichs, eine Art Bürgerbeirat etablieren zu wollen, der das Projekt begleiten solle, betrachtet Brennemann mit großer Skepsis:

"Wenn man uns ernsthaft an den Runden Tisch holen will, müssen die Pläne neu aufgerollt werden, muss man wieder bei Null anfangen. Und daran glaube ich nicht. Greulich ist ebenso wie Sevenheck allein daran interessiert, das Projekt in der vorgesehenen Größe und mit allen Mitteln durchzuziehen."
Nun könne nur noch ein wie von Michael Lefknecht vorgeschlagenes Moratorium helfen. Der Marxloher Arzt und Gründer der Bürgerinitiative gegen Umweltgifte setzt sich dafür ein, das Projekt auszusetzen und nochmals kritisch auf den Prüfstand zu stellen.

Eine Fotogalerie von Frank Preuß zur Veranstaltung findet ihr auf www.lokalkompass.de/141555

Autor:

Claudia Brück aus Düsseldorf

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