Zukunft des Lehmbruck-Museums

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Raimund Stecker wurde 1957 in Duisburg geboren. 1971 begann er eine Buchbinder-Lehre, holte dann aber auf dem 2. Bildungsweg das Abitur nach und begann ein Studium der Kunstgeschichte in Bochum, Hamburg und Florenz. Die lange Studienzeit von mehr als 35 Semester hat aber auch ihre Gründe. So schreibt Stecker als freier Mitarbeiter für die Frankfurter Allgemeine Zeitung und Kulturzeitschriften. Als Stecker am 1. August 2000 Direktor der Stiftung Hans Arp und Sophie Täuber-Arp sowie Geschäftsführer der Betriebsgesellschaft für das Arp-Museum wird, kann er auf eine siebeneinhalbjährige Tätigkeit als Direktor des Düsseldorfer Kunstvereins für Westfalen und die Rheinlande zurückblicken Sein Vertrag im Hause Arp wird 2005 nicht verlängert. Pikant ist der Grund: Stecker hatte sich zu der Frage, ob einzelne Exponate der Sammlung echt sind, kritisch geäußert.

In der Folgezeit unterrichtete der Vater von zwei Kindern Kunstgeschichte an der Kunstakademie Münster. Zeitgleicht ist er nach eigenen Angaben als Projektentwickler für einen Privatsammler in Laibach / Jugoslawien aktiv.

Seit dem 1. September 2009 leitet Stecker das Wilhelm Lehmbruck - Museum in Duisburg.

Das Thema seiner Dissertation ist per Internetrecherche nicht zu erfahren. Stecker gibt an, Honorarprofessor zu sein. Per Internetrecherche ist nicht zu erfahren, ob und ggfs. wo er tatsächlich eine solche Professur innehat. Ob sein Professorentitel ein Beamtentitel ist oder ob sich Stecker tatsächlich habilitiert hat, ist dem Internet nicht zu entnehmen.

In der September-Sitzung des städtischen Kulturausschusses wirbt er nicht nur für die gerade laufende Beuys-Ausstellung im Museum. "Die Knieende", eine bekannte Skulptur Lehmbrucks, feiert im kommenden Jahr ihren 100. Geburtstag. Für den Herbst 2011 ist eine Geburtstagsfeier geplant.

Nach Einschätzung Steckers muß das internationale Ansehen des Museums nach oben geschraubt werden. "Das Museum muß ein Kompetenzzentrum für Lehmbruck sein. Wenn Anfragen (auch aus dem Ausland) kommen, müssen wir sie beantworten können. Wir werden dafür die Unterstützung des Landes brauchen."

Stecker weist darauf hin, daß Museumsbesucher rund 110 € in einer Stadt ausgeben. "Wir können und müssen Besucher nach Duisburg ins Lehmbruck-Museum holen und sie dazu animieren, nicht gleich nach dem Museumsbesuch wieder nach Hause zu fahren. Das Museum liegt nahe der Einkaufszone. Welche andere Stadt hat das, ein so renommiertes Museum so nahe der Innenstadt?" Stecker sieht Handlungsbedarf.

Nach seiner Einschätzung gab es in den vergangenen Jahrzehnten Versäumnisse in der Ankaufspolitik. "Jetzt sind die lohnenswerten Werke teuer," betont er. "Das Umfeld soll ein Bürgerpark und nicht ein Skulpturenpark sein. Es gibt aus den `50er und ' 60er Jahren. Sie zeigen Leute, die im Liegestuhl im Park liegen.

Geht es nach dem Museumsdirektor, soll sich seine Einrichtung zu einem Zentrum für Skulptur des 20. + 21. Jahrhunderts entwickeln. Das Stichwort lautet hier: "NRW-Landeszentrum für Skulptur".

"Die Öffentlichkeitsarbeit muß verbessert werden. Es muß ein gemeinsames Marketingkonzept geben. Es muß auch über Themen wie Öffnungszeiten und den Sanierungsbedarf des Gebäudes nachgedacht werden," fordert Stecker.

Sein Einsatz für die Duisburger Kultur ist eindeutig. "Gelder, die in die Kultur fließen, sind eine unglaublich wunderbare Investition in die Stadt. Es muß ein hier und wir und gemeinsam nach vorn auf allen Ebenen geben. Es sind nicht alle Duisburger Künstler überregional so anerkannt, wie es sein könnte. Für sie möchte ich eine Heimstadt sein. Das Motto 'Duisburger Künstler hungern nicht´ reicht nicht. Sie müssen gefördert werden."

"Das Wilhelm Lehmbruck Museum in Duisburg zeichnet sich durch eine in Europa singuläre Sammlung internationaler Skulptur der Moderne in einzigartiger Kombination mit einer herausragenden Museumsarchitektur, einem Skulpturenpark sowie einem groß angelegten Skulpturenprogramm im Stadtraum aus. Das seit 2000 als Stiftung geführte Institut ist aus einem 1905 initiierten Bürgeraufruf, dem Museumsverein und dem 1931 konstituierten
Städtischen Kunstmuseum hervorgegangen. Seit 1925 ist das Museum der deutschen, seit 1958 der internationalen Skulptur verpflichtet.
Der bereits unter Denkmalschutz stehende Museumsbau wurde in zwei Phasen errichtet (1964, 1987), und zwar nach den Plänen des Bildhauersohnes Manfred Lehmbruck bzw. der Architektengemeinschaft Lehmbruck/Hänsch. Der Skulpturenpark mit 40 oftmals ortspezifischen Werken besteht seit 1990.
Unter dem Leitthema „Wilhelm Lehmbruck und das Jahrhundert moderner Skulptur“ folgen auf 5000 qm Innenfläche monografisch und thematisch inszenierte Räume in offener Zuordnung. Sie schließen, belebt durch vielfältige Werkdialoge, Gemälde, Arbeiten auf Papier und Neue Medien mit ein. Ziel aller Aktivitäten ist es, ein lebendiges Bild von der Qualität und Vielfalt moderner Skulptur und ihrer Bezüge zu anderen Kunstgattungen für unterschiedlichste
Besucherinteressen zu vermitteln," stellt sich das Museum auf seinen Internetseiten selbst vor.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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