Die Flutmulde Rees bekommt einen Bodenbelag
Pressemitteilung vom
Wasser- und Schifffahrtsamt Duisburg-Rhein
Königstraße 84
47198 Duisburg
Am neuen Bypass des Rheins bei Rees hat die Sicherung der Sohle und Böschung mit Matten und Steinen begonnen.
Sie sehen aus wie riesige Teppichrollen, sprengen aber mit fünf Metern Breite und 50 Metern Länge jeden Rahmen für die Gestaltung von Innenräumen. Da gehören sie auch nicht hin. Mit den „Geotextilen Filtermatten“ werden Sohle und Böschung der Flutmulde Rees ausgelegt. Sie werden anschließend mit Wasserbausteinen gesichert. Damit wurde „der Übergang von der bisherigen reinen Nassbaggerung zur Sohl- und Böschungssicherung eingeleitet“, erklärt Projektleiter Dietmar Abel. Die Durchströmung der Flutmulde – verursacht durch hohe Wasserstände - würde Sohle und Böschung gefährden und die Mulde angreifen. Deshalb ist die Sicherung notwendig. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei dem Bereich um den neuen Fähranleger. An der schmalsten Stelle der Flutmulde ist die Strömung sehr hoch, weshalb sie besonders mit Matten und Steinen befestigt werden muss.
Zur Absicherung von Sohle und Böschung werden Filtermatten verlegt.
Die zehn Millimeter dicken Gewebematten sind mit Quarzsand gefüllt. Sie bestehen aus einem verrottungsbeständigen Kunstgewebe. Die Matten werden gleichmäßig und passgenau verlegt. Taucher überprüfen die Lage der Matten. Diplom-Ingenieur Dietmar Abel: „Diese Verlegung, mehrere Meter unter Wasser mit einem Bagger, ist sehr anspruchsvoll.“ Der Grund der Flutmulde ist feinkörnig, er muss sozusagen festgehalten werden. Die Matten halten 30 Jahre, danach hat der Boden ausreichend Festigkeit und Struktur.
Sind die Matten verlegt, kommt auf das geotextile Material eine rund 70 Zentimeter hohe Schicht aus Wasserbausteinen. Diese werden auf Böschung und Sohle verteilt. Die Technik für den Wassereinbau ist ausgeklügelt: auf einem schwimmenden Ponton werden die Steine mit einem Bagger auf eine stählerne Form gelegt, deren Boden aus Lamellen besteht. Werden diese Lamellen geöffnet, rutschen die Steine durch und landen lagegenau auf der Sohle. Den passgenauen Einbau ermöglicht eine GPS-Technik, mit der der Bagger ausgerüstet ist.
An der Flutmulde wird Naturkalkstein von der Maas in Belgien verarbeitet.
375 000 Tonnen verschieden große Steine werden verlegt. Der erste Bypass am Niederrhein bleibt auch bei diesem Bauabschnitt seinem Ruf als besonderes Bauprojekt treu.
Autor:Ingrid Wessels aus Duisburg |
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