"Tatort Landhaus Milser" - Schauspieler Joe Bausch war Talkgast beim letzten Landhaustreff

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Gut Speisen und gelungener Talk, das ist das Rezept des Landhaustreffs im Hotel Milser ín Huckingen. Und getoppt wird das Ganze noch durch ein künstlerisches Sahnehäubchen.

So auch in der vergangenen Woche, als Manni Breuckmann bei seinem Comeback als Moderator den Regierungsmedizinaldirektor Hermann Josef Bausch - Hölterhoff begrüßte, den meisten natürlich eher bekannt als „Joe Bausch“, Schauspieler und Tatort Pathologe, und den dieser auf der kleinen Bühne im Restaurant des Hotels vor gut 150 Gästen über sein abwechslungsreiches Leben befragte.

Bevor es in die erste Talkrunde ging, folgte Manni Breuckmann mit seiner Äußerung, ob er denn eigentlich in der Stadt des „Siebzehnten in der 2. Bundesliga“ auftreten sollte, der „Grundregel Eins“ bei einem solchen Abend „Mach dich unbeliebt bei den Leuten“!

Das es bei dem angekündigten Talkgast allerdings „Stinklangweilig“ werden würde, dieses war nach der Vorspeise, einer „Kürbiscremesuppe mit gerösteten Pinienkernen“ nicht der Fall.

Denn facettenreich und ungewöhnlich liest sich die Vita des 59jährigen Schauspielers, den man unlängst auch als Generalfeldmarschall WIlhelm Keitel in dem TV Film "Rommel" erleben konnte und der in wenigen Monaten in einem Spielfilm als Fremdenlegionär zu sehen sein wird, ist schon beeindruckend.

Geboren im Westerwald übernahm er nicht den elterlichen Bauernhof sondern folgte dem Rat des Hausarztes der Familie und besuchte das Gymnasium. Dann folgte das Studium der Theaterwissenschaft, Politik, Germanistik und Rechtswissenschaften in Köln und Marburg.

Es folgte das Studium der Medizin an der Ruhr Uni in Bochum, das er 1985 mit dem Examen abschloss.

Bekannt wurde Bausch seit 1997 durch seine Auftritte im WDR Tatort als Gerichtsmediziner Dr. Joseph Roth an der Seite seiner beiden Schauspielerkollegen Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär.

Doch bereits 1984 spielte er neben Götz George in dem Kino-Tatort „Zahn um Zahn“, was einen Bezug zu Duisburg erkennen ließ.

Neben der Schauspielerei geht Bausch aber noch einer Tätigkeit als Anstaltsarzt in der JVA Werl nach.

Da hört man davon, dass Menschen aus 45 Nationen in Werl „einsitzen“. Bei den unterschiedlichen Herkunftsländern, wie Lettland, Venezuela, China uvm. ist dieses eine besonders sprachliche Herausforderung. „Da erlebt man auch schon einmal Dramen wegen falscher Übersetzungen! Oder es gibt Krankheiten, die man nicht unbedingt in Deutschland findet!“

Und gerade die Erlebnisse in seinem Beruf hat Bausch in seinem Buch „Knast“ beeindruckend beschrieben.

Hierin, so erzählt es Bausch den Gästen des Landhaustreffs sind 25 Jahre Arbeit mit Gefangenen sehr genau wiedergegeben. Und auch beim Talk geht er ebenfalls ins Detail seiner Arbeit.

Das er im Rahmen seiner ärztlichen Tätigkeit nicht immer über die Verbrechen nachdenkt, die seine Patienten begangen haben, sei ein wichtiger Aspekt: „Ansonsten müsste ich meinen Beruf an den Nagel hängen!“ Dennoch sei immer ein gewisser Respekt diesen gegenüber gegeben.

Doch stehen Verbesserungen im Strafvollzug ebenfalls auf seiner Agenda.

Mit Behrendt, Bär und anderen Tatort-Kollegen hat Bausch den Verein Tatort – Straßen der Welt e.V. gegründet, der sich für philippinische Straßenkinder einsetzt und auf die viel beachtete Tatort-Folge Manila aus dem Jahr 1998 zurückgeht, die das Schicksal philippinischer Straßenkinder und Kindesmisshandlung thematisierte.
Dieser Aufgabe will Bausch sich, wenn es in einigen Jahren in den Ruhestand geht, intensiver widmen.

Nach diesem interessanten Einblick in das Leben des Schauspielers ging es zum Hauptgang, bei dem „Kalbsinvoltini dazu Gemüseratatouille und Püree von Favebohnen“ gereicht wurden.

Comedian Markus Krebs reizte die Lachmuskeln

Nach dem Hauptgang war es der Duisburger Comedian Markus Krebs, dem ein Angriff nach dem Anderen auf die Zwerchfelle der Gäste gelang.

Da hört man von seinem Auftritt beim „Grand Prix der Volksmusik“ mit den „Zwei Amigos“ die vorher hinter der Bühne reanimiert werden oder der Besuch in der Zoohandlung, um Futter für „Silberfische“ zu kaufen. Oder der Staatsanwalt in Grönland der den Angeklagten fragt, wo er denn in der Nacht vom 18.11. bis 16.03. war.

Ungeklärt blieb auch wie Bepanthen im Atomkraftwerk gegen Probleme mit einem „Brennstab“ helfen kann oder warum man seinen Kumpel als Baby in die Babyklappe gelegt hat „aber von innen“! Oder als er den Jakobsweg gewandert ist, sich gewundert hat, warum es keinen Kaffee gibt.

Das Hollywood nun auf Duisburg aufmerksam geworden ist, würden ja Dreharbeiten für so herrliche Filme zeigen wie:

"Men in Beeck" - "Das Wunder von Serm" - "Rama gegen Rahmer" - "Der Pferde Duisserner" - "Die Brücke von Wanheim" - "Gangs von Neudorf" - "Ich weiss das du letzten Sommer in Fahrn warst" - "Eine Familie namens Wehofen" - "W´ort ist hier Hobby" - "Vierlinden für ein Halleluja" - "Rhein Ohrhausen" - "Ham born am 4. Juli"

Und noch viele weitere Alltagsgeschichten brachte er in seiner lockeren Art als MSV Fan rüber.

Den kulinarischen Abschluss des Abends bildete eine „Desservariation“ mit Mousse au chocolat, Zimtmousse, Panna Cotta und Tiramisu

Und viele Gäste ließen den Abend harmonisch in der „Piano Bar“ des Hotels ausklingen.

Detlef Schmidt hat wieder eine schöne Fotostrecke des Abends hier eingestellt:

http://www.lokalkompass.de/duisburg/ratgeber/fotostrecke-tatort-landhaus-milser-schauspieler-joe-bausch-war-talkgast-beim-letzten-landhaustreff-d228992.html

Hier noch einmal der Hinweis auf das Buch von Joe Bausch:

Joe Bausch: Knast. Ullstein Verlag, Berlin 2012, ISBN 3-550-08004-2

Autor:

Harald Molder aus Duisburg

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